Donald Trump
Trump glaubt offenbar, dass Gott ihn aus einem bestimmten Grund erschuf.
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Klaviermusik, das Rauschen eines Plattenspielers, ein drehender Erdball, der immer näher kommt, dann beginnt eine Stimme im Off zu sprechen: "Und am 14. Juni 1946 schaute Gott auf sein geplantes Paradies herab und sagte: 'Ich brauche einen Vertreter auf der Erde.' Also erschuf Gott Trump." Es folgen Bilder von Donald Trump als Kind und aus seiner Zeit als US-Präsident. "Ich brauche jemanden, der bereit ist, vor Sonnenaufgang aufzustehen, dieses Land zu retten, den ganzen Tag zu arbeiten, Marxisten zu bekämpfen, zu Abend zu essen; jemand, der danach ins Oval Office geht, um bis nach Mitternacht die Staatsgeschäfte zu führen", so der anonyme Erzähler.

Die Szene stammt aus dem neuen Wahlkampfvideo des Ex-Präsidenten. Trump veröffentlichte den fast dreiminütigen Spot am Freitag auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social. Im Stil der Schöpfungsgeschichte behauptet er, dass Gott ihn aus einem einzigen Grund erschaffen habe, nämlich um die USA als Präsident "zu retten".

Männer Gottes

Ganz neu ist die Idee nicht. Das Video hat dasselbe Format wie die Rede "So God Made a Farmer" ("Also erschuf Gott den Bauer"), die der Rundfunksprecher Paul Harvey bereits 1978 auf dem Kongress der US-Landwirte hielt. Und auch 2022 veröffentliche der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, der gegen Trump als Präsidentschaftskandidat antritt, einen Werbespot mit dem Titel "Never Stop Fighting for Freedom" ("Höre niemals auf, für Freiheit zu kämpfen"), in dem eine Stimme andeutet, dass Gott in DeSantis einen "Kämpfer" geschaffen hat. (Anna Wielander, 6.1.2024)