Zwei-Euro-Münze auf einer Tastatur
Eine Zwei-Euro-Münze auf einer Tastatur? Nein, das ist nicht mit dem digitalen Euro gemeint.
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wien/Brüssel/Frankfurt – Der digitale Euro ist für viele Menschen noch ein großer Unbekannter. In einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) gaben 35 Prozent an, die Frage zur Einführung nicht beurteilen zu können. 50 Prozent zeigten sich ablehnend, ergab die am Dienstag veröffentlichte repräsentative Umfrage, für die von Market 1000 Personen befragt wurden. Die EZB will mit dem digitalen Euro ein elektronisches Zahlungsmittel einführen, ähnlich wie heute Bargeld.

Viele befürchten durch die Einführung des digitalen Euros die Abschaffung des Bargelds. Tatsächlich soll durch den digitalen Euro das Bargeld gestärkt werden, denn auch der digitale Euro würde wie Münzen und Geldscheine von der Zentralbank herausgegeben – im Gegensatz zu Giral- oder Buchgeld, das eine Forderung an eine Bank darstellt. Ein digitaler Euro wäre also wie Münzen und Scheine unabhängig von einer bestimmten Bank.

"Ein von der Europäischen Zentralbank ausgegebenes und garantiertes digitales Zahlungsmittel würde die EU resilienter machen, da digitales Bezahlen heutzutage in immer größerem Ausmaß durch private Anbieter abgewickelt wird, die häufig ihren Sitz außerhalb der EU haben", erklärte Paul Schmidt, Generalsekretär der ÖGfE, zu den Umfrageergebnissen. Gerade in einem Land wie Österreich, in dem Bargeld einen hohen Stellenwert habe, brauche es mehr Information und Kommunikation für die Einführung eines digitalen Euros.

Zuletzt sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), er sehe den Mehrwert eines digitalen Euros noch nicht, und verwies darauf, dass er auf europäischer Ebene für den Erhalt des Bargeldes kämpfe. (APA, red, 9.1.2024)