Nintendo Switch OLED
Zeit für eine neue Switch: Am Hybridkonzept der Konsole wird sich auch bei ihrem Nachfolger nichts ändern.
Nintendo

Die Hybridkonsole Switch ist für Nintendo eine Erfolgsgeschichte, die das Unternehmen offensichtlich nicht leichtfertig aufs Spiel setzen will. Anders lässt es sich nicht erklären, weshalb sich der japanische Videospielkonzern so lange Zeit lässt mit einem Nachfolger. Angesichts der Achterbahnfahrt des Unternehmens, die von bahnbrechenden Erfolgen wie dem NES, dem Game Boy und der Wii bis hin zu weniger erfolgreichen Produkten wie dem Virtual Boy und der Wii U reicht, ist diese Zurückhaltung verständlich.

Dennoch: Oftmalige Forderungen nach einem Pro-Modell der Switch sind reaktionslos verhallt. Die Einführung einer zwischenzeitlichen OLED-Version konnte nur teilweise den Hunger nach einem starken Midgen-Upgrade stillen – in Anbetracht der Tatsache, wie viele Verbesserungen etwa Valve bei der OLED-Version des Steam Decks vorgenommen hat, wirkt die Revision von Nintendo im Nachhinein fast schon lieblos. Immerhin soll das Warten heuer ein Ende haben – es ist davon auszugehen, dass in der zweiten Jahreshälfte eine neue Switch auf den Markt kommt. Und wenn die Gerüchte stimmen, darf man sich diesmal auf ein ordentliches Upgrade freuen.

Mehr Akku, 120-Hz-Support

Laut den taiwanesischen "United Daily News", die sich auf Brancheninsider berufen, soll die Switch 2 zunächst über eine "stark verbesserte" Akkulaufzeit verfügen. Das verspricht die Mobilität und Vielseitigkeit der Konsole – ein Schlüsselelement des Erfolgs der Switch – erheblich zu verbessern. Ob schon die nächste Version aufgrund von EU-Vorschriften über einen Wechsel-Akku verfügen wird, ist noch nicht geklärt. Immerhin soll sich der Arbeitsspeicher der Konsole auf 8 GB RAM verdoppeln, und auch der interne Speicherplatz scheint von 32 auf 64 GB erhöht zu werden.

Das erscheint im Vergleich zu anderen Handhelds immer noch wenig, würde für die Switch dennoch einen großen Sprung nach vorn bedeuten. Auch wenn Nintendo nicht bekannt dafür ist, die Hardware in seinen Geräten an die Spitze zu treiben, weiß der Hersteller dafür, wie man Software auf die jeweiligen Spezifikationen maßschneidert.

Der nach wie vor kolportierte T239-Prozessor von Nvidia, das Herzstück der neuen Konsole, dürfte im Vergleich zum Vorgänger dennoch ein erhebliches Leistungspotenzial freisetzen. Eine vermutete GPU-Leistung von vier Teraflops mag in diesem Zusammenhang ähnlich wenig aussagen wie der Support und die damit verbundene Qualität der Raytracing-Funktionen. Tatsächlich könnte das KI-gestützte Upsampling DLSS der neuen Switch aber spürbar unter die Arme greifen – und den Lebenszyklus der Konsole erheblich verlängern.

Neuesten Gerüchten zufolge soll der Prozessor sogar eine Bildwiederholrate von 120 Hertz ermöglichen. Ob das auch für den integrierten Bildschirm der Konsole gilt oder nur dann zum Einsatz kommt, wenn die Konsole an das Dock angeschlossen ist, geht aus dem Bericht nicht hervor. Darüber hinaus sind noch andere Spezifikationen offen, etwa ob Nintendo die bekannten Driftprobleme seiner Switch-Joycons diesmal mit Hall-Effect-Sticks vermeiden möchte. Der Legion Go zeigt, wie das geht.

Preisfrage

Preislich dürfte sich die Switch 2 deutlich vom aktuellen Standardmodell unterscheiden. Derzeit ist davon auszugehen, dass der Switch-Nachfolger nicht unter 400 Euro zu bekommen sein wird. In Anbetracht der derzeit im Raum stehenden Verbesserungen scheint der Preis durchaus akzeptabel.

Es gibt aber auch Analysten, die behaupten, dass hinter der nächsten Switch "eher eine Iteration als eine Revolution" stecke – in so einem Fall müsste man sich genauer anschauen, inwiefern ein Preisanstieg gerechtfertigt ist. Nintendo selbst hat noch keine offizielle Ankündigung zur neuen Switch gemacht, seit Sommer sollen aber schon erste Dev-Kits für Entwickler in Umlauf sein. (red, 11.1.2024)