Sängerin Kaleen
Erfahrungen im Showbusiness sammelte Marie-Sophie Kreissl, wie Kaleen mit bürgerlichem Namen heißt, seit ihrer frühesten Jugend.
APA/TOBIAS STEINMAURER

Wien/Malmö – Erst im vergangenen September hat Kaleen mit "Stripping Feelings" ihr Debütalbum vorgelegt – und heuer geht es für die Oberösterreicherin bereits auf die größte Musikbühne der Welt: Die 29-Jährige wird Österreich beim 68. Eurovision Song Contest in Malmö vertreten. Dies kündigte der ORF am Dienstag im Ö3-"Wecker" an. Im Mai will die Künstlerin mit einer noch geheim gehaltenen Up-Tempo-Nummer für ihr Heimatland ins Finale des größten Musikbewerbs der Welt am 11. Mai einziehen.

Denn auch wenn die Sängerin, die aus Ried im Traunkreis stammt, noch keine lange Geschichte an Veröffentlichungen vorweisen kann, so ist sie doch beinahe schon eine ESC-Veteranin, die seit 2016 in mehreren Funktionen hinter den Kulissen für den Megaevent gearbeitet hat – sei es als Stand-In-Lead-Artist während der Proben, als Tänzerin beim Intervall-Act oder als Creative Director beim Junior Eurovision Song Contest.

Erfolgreich als Tänzerin

Vor allem war die ausgebildete Sängerin bis dato als Tänzerin erfolgreich, kann sie doch auf mehr als 100 Staats- und Europameister- sowie fünf Weltmeistertitel verweisen. Als Choreografin arbeitete sie überdies für Formate wie die ORF-Castingshow "Starmania". Das Bühnengeschäft liegt Marie-Sophie Kreissl, so Kaleens bürgerlicher Name, wohl einfach im Blut, stammt sie doch aus einer Showfamilie. Ihre Großmutter ist die Volksmusikszene-Größe Hanneliese Kreissl-Wurth. Sie schrieb rund 200 Schlager und volkstümliche Lieder, darunter den Evergreen "Steirermen san very good" für die Stoakogler. Kaleens Vater hat viele Sachen mit ihr produziert.

Zufrieden über die Wahl zeigte sich via Aussendung jedenfalls auch ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz: "Mit Kaleen schicken wir eine Künstlerin zum Song Contest, die mit allen Wassern gewaschen ist."

Kurz nach ihrer Ernennung wurde bekannt, dass ihr Vater bei den "Reichsbürgern" aktiv war. Dazu veröffentlichte Kaleen dieses Statement: "Hier geht es um mich als Mensch und als Künstlerin. Meine Fähigkeiten und meine berufliche Laufbahn habe ich mir hart erarbeitet. Es besteht keine Verbindung zu dem, was mein Vater getan hat oder tut und ich möchte mich davon distanzieren. Ich habe weder Einfluss darauf, noch trage ich die Verantwortung dafür. Mein Vater wird immer mein Vater bleiben, aber ich identifiziere mich nicht mit seinen Entscheidungen und Überzeugungen."

Wann genau Kaleen für Österreich im Mai antreten wird, entscheidet sich am 30. Jänner. Dann werden die Startplätze für das erste Halbfinale am 7. Mai sowie das zweite Halbfinale am 9. Mai gezogen. Insgesamt gehen heuer 37 Länder in der schwedischen Hafenstadt Malmö an den Start, nachdem im Vorjahr Loreen mit "Tattoo" in Liverpool den Sieg errungen hatte. (APA, red, 16.1.2024)