Kaum ein Tag vergeht, ohne dass eine Signa-Firma pleitegeht. Nun das halbfertige Hamburger Elbtower-Projekt, bei dem die Hansestadt-Regierung sich jetzt Gedanken machen darf, wie sie den Rohbau rettet.

Schweigt zur Milliardenpleite in seinem Konzern: René Benko.
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Inzwischen versucht man in Österreich, die Stalltür etwas fester zu schließen, nachdem die Kuh bereits aus dem Stall ist. Die lächerlich geringen Strafen für nicht rechtzeitig vorgelegte Bilanzen (was bei Signa-Töchtern der Fall war) sollen erhöht werden. Das ist ein etwas hilfloser Versuch von Justizministerin Alma Zadić, Milliarden-Pyramidenspieler etwas abzuschrecken.

Derweil hört man von René Benko keinen Pieps zu der Milliardenpleite in seinem Konzern. Aber er hat ja, wie bekannt, schon länger keine Managementfunktion in seinem nunmehr zerbröckelnden Reich – was allerdings in einem gewissen Widerspruch zu seiner Angabe vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss im Oktober 2020 steht, er habe am Tag bis zu 30 Telefonate, pro Woche bis zu 50 Termine und pro Jahr bis zu 40.000 Mails.

Möglicherweise wird Benko aber vor einem neuerlichen Untersuchungsausschuss auftreten müssen, der von SPÖ und FPÖ betrieben wurde. Dabei geht es allerdings darum, ob er von der Corona-Unterstützungsgesellschaft Cofag unzulässig begünstigt wurde. Aber wird die ÖVP auch diesmal wieder – wie schon im Ibiza-U-Ausschuss – sagen, es sei ein Skandal, wie "erfolgreiche Unternehmer" behandelt würden? (Hans Rauscher, 20.1.2024)