Die Smartphone-Branche scheint ein neues Lieblingsthema gefunden zu haben: Nachdem die Kamera jahrelang das dominierende Thema schlechthin war, soll es nun "künstliche Intelligenz" sein, mit der sich die Hersteller von der Konkurrenz absetzen wollen. So hat es Google bei seinem Pixel 8 Pro vorgemacht, so hat es Samsung bei der Präsentation des S24 fast noch stärker betont.

Der Grund ist klar: Android verliert gerade im Premiumbereich derzeit merklich Marktanteile an Apple. Da muss ein neues Thema her, bei dem Apple eine vermeintliche Schwäche hat, um frischen Schwung in die Absätze zu bringen. Generative KI soll genau das sein.

Samsung Galaxy S24 Ultra
KI-Tricks wie "Generative Edit" stehen beim Galaxy S24 Ultra ganz im Fokus.
Proschofsky / STANDARD

Samsungs neues Top-Gerät ist dabei das Galaxy S24 Ultra. DER STANDARD hatte in den vergangenen Wochen bereits die Möglichkeit, dieses ausführlich unter die Lupe zu nehmen. Ob der KI-Hype hält, was Samsung verspricht, und was das Smartphone sonst noch so kann, um seinen stolzen Preis von mindestens 1.449 Euro zu rechtfertigen, soll im Folgenden einer gewohnt detaillierten Betrachtung unterzogen werden.

Auftritt: Galaxy S24 Ultra

Der erste Eindruck ist so, dass es sofort einen zweiten braucht. Man muss nämlich schon sehr genau hinsehen, um die Unterschiede zum Vorgänger zu entdecken, das grundlegende Design bleibt also gleich. Dieser zweite Blick lohnt sich aber durchaus, hat Samsung doch im Detail die eine oder andere erfreuliche Änderung vorgenommen.

Der Bildschirm ist nun komplett flach, die Zeiten der abgerundeten Edge-Displays sind damit endgültig vorbei. Übrigens ist das nicht nur an der Vorderseite so, auch rückseitig ist diese Biegung verschwunden. Dadurch hält sich das Gerät generell besser. Dass die seitliche Oberfläche nun leicht mattiert ist, trägt weiter zu diesem Eindruck bei. Ein weiterer Vorteil der Designanpassungen ist, dass die Knöpfe nun breiter sind und sich so angenehmer bedienen lassen.

Samsung Galaxy S24 Ultra
Das Galaxy S24 Ultra im prächtigen Gelb.
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Die Eckdaten sind fast identisch mit denen des Vorgängers: Mit 79,0 × 162,3 × 8,6 Millimeter bei 232 Gramm ist das S24 Ultra sowohl ziemlich groß als auch schwer. Neu ist, dass das Gehäuse nun – ähnlich wie aktuelle iPhones – mit Titan verstärkt wurde. Die Glaskomponenten verwenden wiederum das brandneue Gorilla Armor, das deutlich besser vor Kratzern schützen soll. Getestet haben wir das im Sinne eines gedeihlichen Verhältnisses zu Samsung und mit Blick auf die Rückgabe des Testgeräts lieber nicht.

Das Alleinstellungsmerkmal des S24 Ultra ist wie gewohnt der S-Pen, also ein Stift, der direkt im Gehäuse verstaut werden kann und über den sich das Smartphone-Geschehen alternativ zum klassischen Touch steuern lässt. Wie gewohnt funktioniert das auch tadellos, und doch ist es mal an der Zeit, eine Frage zu stellen, die eingeschworenen Note-Fans als Sakrileg vorkommen mag.

Wir müssen über den S-Pen sprechen

Ist es wirklich eine gute Idee, das Ultra-Modell fix mit einem S-Pen auszustatten? Der Autor neigt mittlerweile zu einem Nein als Antwort. Die Realität ist, dass die Gruppe jener, die unbedingt den Stift wollen, überschaubar ist. Vor allem korreliert sie nicht notwendigerweise mit jenen, die einfach das beste Samsung-Smartphone haben wollen.

Samsung Galaxy S24 Ultra
S-Pen: hat viele Fans, aber nicht alle brauchen ihn.
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Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass es halt ein Extra ist, das niemand nutzt. Die Realität ist aber, dass der Stift auch ein begrenzender Faktor ist. So könnte ohne ihn der Akku größer sein, zudem schreibt er ein gewisses, sehr kantiges Design vor, da der Stift sonst nicht gut unterkommt.

Am besten wäre es, Samsung würde parallel dazu ein zweites Ultra-Modell ohne Stift anbieten. Das ist aber wohl unrealistisch, würde das doch den Entwicklungsaufwand für die Firma deutlich erhöhen. So wirkt es so, als hätte sich das Unternehmen nach der Einstellung der Note-Serie auf diese irgendwie unbefriedigende Kombination geradezu einbetoniert.

Hervorragender Bildschirm wird hervorragender

Zurück zu weniger kontroversen Dingen: Der Bildschirm ist nämlich geradezu exzellent. Die Eckdaten lesen sich dabei ähnlich zum Vorgänger: 6,8 Zoll ist er groß, die Pixeldichte des QHD+-Displays liegt bei 505 PPI, wird aber gar nicht voll ausgenutzt, da Samsung wie gewohnt von Haus aus nur eine FHD+-Auflösung benutzt – aber auch das reicht allemal. Es handelt sich – wieder wie beim S23 Ultra – um ein LTPO-Display mit einer frei anpassbaren Frequenz von 1 bis 120 Hertz.

Die Fortschritte gegenüber dem Vorgänger lassen sich an zwei Punkten festmachen. Da wäre die maximale Helligkeit von 2.600 Nits, die dafür sorgt, dass das Gerät wirklich beeindruckend hell werden kann und so auch im Freien in der Sonne noch sehr gut gelesen werden kann.

Noch spannender ist aber ein anderer Punkt: Das Gorilla Armor Glas reduziert nämlich auch die Reflexionen. Der Unterschied ist im direkten Vergleich tatsächlich deutlich sichtbar, das Ganze ist damit eines der versteckten Highlights des S24 Ultra. Wer genau schaut, dem wird übrigens auffallen, dass die Reflexionen einen leichten Rotstich haben, auf die reguläre Display-Darstellung wirkt sich das aber nicht aus.

Samsung Galaxy S24 Ultra
Das Galaxy S24 Ultra (links) reflektiert dank Gorilla Armor Glas deutlich weniger als das S23 Ultra.
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Bleibt noch ein Minidetail: Der Abstand zwischen Display und Gehäuserahmen wurde am unteren Ende minimal reduziert, womit dieser "Bezel" nun endlich auf allen Seiten symmetrisch ist.

Die Rechenzentrale

Das Galaxy S24 Ultra ist eines der ersten Smartphones mit Qualcomms neuem Topchip, dem Snapdragon 8 Gen 3, hier in einer eigenen "For Galaxy"-Ausführung. Bei diesem Zusatz handelt es sich allerdings um wenig mehr als einen Marketing-Gag. Der Unterschied beschränkt sich auf eine minimal (90 Megahertz) höhere Taktfrequenz beim schnellsten Kern, was nur dazu gedacht ist, in synthetischen Benchmarks etwas besser dazustehen. Im Alltag merkt diesen Unterschied niemand.

Zumal dieser Chip all das wirklich nicht notwendig hat. Er liefert in Benchmarks für ein Android-Smartphone wirklich herausragende Werte. Ob bei PC Mark Work oder auch im Browser-Benchmark Speedometer 2.1 – überall liefert das Gerät Bestwerte.

Besonders deutlich fällt der Leistungssprung aber bei Grafikaufgaben aus. Mit der Adreno 715 GPU liefert das Galaxy S24 Ultra im 3D Mark Wildlife Extreme Test einen rund 35 Prozent besseren Wert als der Vorgänger. Beim Raytracing-Benchmark Solar Bay liegt der Leistungsgewinn sogar bei über 50 Prozent.

Eine Frage der Kühlung

Für das neue Smartphone hat Samsung eigenen Angaben zufolge auch bei der Kühlung deutliche Verbesserungen vorgenommen, von einer 1,9-mal so großen Dampfkammer ist die Rede. Das klingt super, umso enttäuschender ist das Ergebnis. Bei den Belastungstests von 3D Mark kommt das S24 Ultra nur auf 67,9 (Wildlife Extrem) bzw. 57 Prozent (Solar Bay) Stabilität. Das heißt zweierlei: Die Performance fällt nach ein paar Runden deutlich ab, vor allem aber schneiden andere aktuelle Geräte in dieser Hinsicht deutlich besser ab.

Galaxy S24 Ultra Screenshots
Einige Benchmarks mit dem Galaxy S24 Ultra, bis auf die Speicherchips gibt es überall Spitzenwerte.
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Angesichts der verbesserten Kühlung lässt dies vermuten, dass der Snapdragon 8 Gen 3 generell zu sehr starker Hitzeentwicklung tendiert. Tatsächlich war in der Nutzung auch immer wieder zu merken, dass das Gerät bei starker Verwendung von Ki-Features oder Kamera rasch merklich warm wurde. Wie sehr sich das verallgemeinern lässt, wird sich wohl erst bei Tests anderer Smartphones mit diesem Chip zeigen.

Akku

All das ließe befürchten, dass die Akkuleistung nicht sonderlich gut ist, zum Glück ist aber genau das Gegenteil der Fall. Im Akku-Benchmark von PC Mark kommt das S24 Ultra mit seinem 5.000-mAh-Akku auf einen sehr guten Wert von 16:02 Stunden. Zum Vergleich: Das S23 Ultra erreichte in diesem Test 14:24 Stunden, das Pixel 8 Pro ist mit 12:05 Stunden weit abgeschlagen. In Summe heißt das, dass man mit dem S24 Ultra typischerweise locker durch den Tag kommt, ab und zu auch mal durch zwei.

Wie immer gilt: Die Laufzeit ist so stark vom individuellen Nutzungsverhalten, aber auch den Umgebungsbedingungen abhängig, dass sich Aussagen zur Laufzeit schwer verallgemeinern lassen. Wer etwa sehr viele der KI-Features nutzt, der wird bald einmal bemerken: Hui, wui, da rinnt der Akku nur so weg. Das ist allerdings nicht ganz überraschend, da solche Dinge extrem aufwendig sind, ähnlich kennen das viele sicher schon, wenn sie mal an einem Tag besonders stark eine moderne Smartphone-Kamera benutzen.

Die Kamera

Apropos Kamera: Samsung hat in dieser Hinsicht wieder einiges zu bieten, allerdings auch ziemlich wenig Neues. Hinter der Hauptkamera (ƒ1.7, 24-mm-Äquivalent) steckt ein 1/1,3-Zoll großer Sensor mit 200 Megapixeln. Dieser kann Bilder sowohl in der vollen Auflösung als auch dank Binning mit 50 oder 12,5 Megapixeln machen, wobei Letzteres die Default-Einstellung ist.

Samsung Galaxy S24 Ultra
Jede Menge Kameras bei Samsung.
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Das klingt nicht nur exakt so wie beim Vorgänger, ist es auch. Entsprechend gibt es bei den gelieferten Aufnahmen keine sonderlichen Überraschungen. Das Galaxy S24 Ultra kann sowohl am Tag als auch am Abend sehr gute Fotos schießen, im direkten Vergleich mit dem S23 Ultra ist mal das eine, dann wieder das andere besser. Dass dem so ist, liegt schlicht daran, dass die Samsung-Software einfach keine konsistente Qualität liefert. Eine bekannte Schwäche, die also auch bei der neuen Gerätegeneration bestehen bleibt.

Bevor es weitergeht, noch ein wichtiger Hinweis: Sämtliche Fotos aus dem Test und jede Menge andere Beispiele sowie Vergleiche mit dem Galaxy S23 Ultra sowie dem Pixel 8 Pro gibt es in Originalauflösung in einem Album bei Google Fotos. Dieses eignet sich wesentlich besser für alle, die sich die Fotos auch im Detail ansehen wollen.

Generell neigt das S24 Ultra weiter zu zu hellen Aufnahmen, wodurch bei starkem Sonnenlicht Details verlorengehen. Auch mit seitlicher Lichteinstrahlung hat die Optik von Samsung ihre liebe Not. Aber wie gesagt, das soll jetzt auch gar nicht überdramatisiert werden. Gelingt eine Aufnahme, liegen viele Unterschiede zu aktuellen iPhones oder Google Pixels im Bereich des persönlichen Geschmacks. Die Konkurrenten agieren nur halt zuverlässiger.

Galaxy S24 Ultra Testfotos
Das Galaxy S24 Ultra kann bei gutem Licht exzellente Fotos schießen.
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Galaxy S24 Ultra Testfotos
Ein Schwachpunkt bleibt die Neigung zu überstrahlten Inhalten, wie hier die Kirche im Hintergrund.
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Mit den hochauflösenden Modi lassen sich – wenig überraschend – oft noch mehr Details herausholen. Und doch zahlt sich deren Nutzung selbst bei sehr guten Lichtverhältnissen nur selten aus. Bei 200 Megapixeln wird das Bild in vielen anderen Belangen – Dynamikumfang, Farbgebung – erheblich schlechter. Bei 50 Megapixeln ist der Unterschied zwar nicht gar so groß, aber selbst da fällt die Gesamtgestaltung ab.

Galaxy S24 Ultra Testfotos
Abendfotos mit dem Galaxy S24 Ultra werden sehr gut.
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Galaxy S24 Ultra Testfotos
Im Vergleich schlägt sich das Pixel 8 Pro aber oft noch besser.
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Erfreulich ist dafür, dass diese hochauflösenden Modi deutlich flotter vonstattengehen als noch beim Vorgänger. Trotzdem muss man weiter eine etwas ruhigere Hand haben, damit das Bild scharf wird – vor allem bei 200 Megapixeln.

Ultraweit

Schnell abgehandelt ist die Ultraweitkamera: Der gesamte Aufbau (12 Megapixel, ƒ/2.2, 120 Grad Betrachtungswinkel, 13 mm Äquivalent) entspricht wieder exakt dem Vorgänger. Die gelieferte Qualität ist weiter gut, aber auch eine Spur unter den besten in diesem Bereich. Für das S25 Ultra stünde in diesem Bereich also mal ein Upgrade an.

Galaxy S24 Ultra Testfotos
Ein Abendfoto mit der Ultraweitkamera wird ebenfalls sehr gut.
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Ähnlich tönt es zunächst bei den Telekameras. Die kleinere davon mit ihren zehn Megapixeln und Dreifachvergrößerung (67 mm, ƒ/2.4) kennt man so bereits gut. Die Qualität ist durchaus ansprechend, trotzdem stellt sich die Frage, ob sich diese Kamera wirklich noch rentiert. Zum Vergleich aufgenommene Fotos mit einem Pixel 8 Pro unterscheiden sich qualitativ nämlich kaum, obwohl dieses solche Zwischenstufen in Kombi aus Haupt- und Fünffach-Tele digital berechnet. Klar, der Blickwinkel ist ein anderer, das allein ist aber recht wenig Grund, noch einen weiteren Sensor und eine zusätzliche Optik zu verbauen.

Fünffach besser als zehnfach?

Spannender wird es dann schon bei der zweiten Telekamera, gibt es dort doch ein nominelles Downgrade. Statt der bisherigen Optik mit zehnfacher Vergrößerung gibt es beim Galaxy S24 Ultra nun "nur" mehr eine mit fünffacher (111 mm). Klingt widersinnig, führt aber in Summe tatsächlich zu besseren Ergebnissen als beim Vorgänger. Das liegt vor allem daran, dass die Optik mit einem deutlich besseren und größeren Sensor (50 Megapixel, ƒ/3.4) kombiniert wurde. Dadurch gelingen auch am Abend noch gute Aufnahmen, also da, wo für die alte Optik schlicht nicht mehr genug Licht vorhanden war. Samsung nennt das etwas großspurig "Nightography Zoom", in Wirklichkeit passt man sich damit aber nur dem an, was Google und Apple schon jetzt bei ihren Geräten machen.

Galaxy S24 Ultra Testfotos
Die kleinere der zwei Telekameras mit Dreifachvergrößerung ist ein nettes Extra.
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Galaxy S24 Ultra Testfotos
Bei der Fünffachvergrößerung gibt es aber eine komplett andere Lichtstimmung.
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Wenn wir schon bei zweifelhaften Werbebegriffen sind: Samsung spricht von einem "Quad Tele System" mit 2x, 3x, 5x und 10x. Das ist, freundlich formuliert, eine gewagte Behauptung. Sowohl für 2x als auch für 10x bedient man sich dabei eines bekannten Tricks, den solch hochauflösende Sensoren möglich machen: Es werden einfach die inneren 12,5 Megapixel verwendet, das Bild also zugeschnitten. Äquivalent zu einer entsprechenden Optik soll das angeblich sein, ist es natürlich nicht, zumal natürlich auch die Perspektive eine andere ist. Und wenn wir schon dabei sein: Das Versprechen eines 100x-"Space Zooms" ist weiter Unsinn, die Qualität ist zum Vergessen.

Generell liefern die Telekameras des S24 Ultra aber sehr gute Ergebnisse. Ein Nachteil der neuen Hardware sei aber auch nicht verschwiegen: Bei hohen Vergrößerungsfaktoren (ab 10x) und guten Lichtverhältnissen liegt die Bildqualität tatsächlich eine Spur unter dem S23 Ultra. Bei niedrigeren Faktoren gewinnt hingegen das neuere Gerät fast immer.

Galaxy S24 Ultra Testfotos
Sonnenaufgang, fotografiert mit Zehnfachvergrößerung.
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Andere Kameras

Bleibt noch die Frontkamera. Dies ist mit zwölf Megapixeln (ƒ/2.2) ebenfalls unverändert geblieben. Dass sie einen Autofokus hat, ist erfreulich. Die gelieferten Aufnahmen sind gewohnt gut. Videos lassen sich wieder mit bis zu 8K30 aufnehmen, ein neues Highlight ist ein Zeitlupenmodus mit 4K120. Und ebenfalls bemerkenswert: Bei 4K60 kann nun durch alle Linsen gewechselt werden.

Generell ist die Videoqualität sehr gut, wirkliche Fortschritte gibt es aber wieder nur bei der Nutzung der größeren Telekamera. Dort aber deutlich, zumal diese auch eine weitere optische Bildstabilisierung spendiert bekommen hat.

Galaxy S24 Ultra Cat Photo
Das obligatorische Katzenfoto: Generell durchaus gut geworden, ein paar Processing-Probleme sind aber auch zu sehen.
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An der Kamera-App hat sich wenig geändert. Was aber positiv heraussticht: Instagram zeigt mit dem S24 aufgenommene HDR-Fotos in voller Pracht an. Zudem wird auch das neue Ultra-HDR-Format von Android 14 unterstützt, die Kamera speichert also diese Informationen, dazu passende Apps zeigen sie auch korrekt an.

Galaxy AI

Zeit, zum eigentlichen Schwerpunkt bei Samsungs neuer Smartphone-Generation zu wechseln. Immerhin spielt "künstliche Intelligenz" natürlich gerade bei der Kamera eine große Rolle. Die erste große Neuerung nennt sich dabei "Generative Edit". Über dieses ist es möglich, Objekte am Bildschirm auszuwählen, zu verschieben oder auch in ihrer Größe zu ändern. Die dabei entstehenden Lücken im Hintergrund werden von einer generativen KI passend ausgefüllt.

Galaxy S24 Ultra Screenshots
"Generative Edit" funktioniert manchmal gut, oft aber auch nicht. Die Möglichkeit, Reflexionen aus einer Aufnahme zu entfernen, ist zwar nicht perfekt, aber bringt doch deutliche Besserung.
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Das klingt nicht nur wie Googles "Magic Editor" beim Pixel 8, dahinter steckt sogar die Technologie von Google. Das ist bei all dem, was der Hersteller als "Galaxy AI" bezeichnet, auch keine Ausnahme. Die Mehrzahl der diesbezüglichen Features ist auf eine Partnerschaft von Samsung und Google zurückzuführen, genauer gesagt: Samsung ist Kunde von Google, das solche Dienste in seiner Cloud anbietet.

Wie von den Google-Smartphones gewohnt, funktioniert das immer wieder überraschend gut, manchmal aber auch weniger. Generell ist Generative Edit allerdings qualitativ eine Spur unter dem Magic Editor anzusiedeln. Warum auch immer ist die Objektauswahl weniger genau, zudem liefert Samsung jeweils nur ein Ergebnis, Google immer gleich vier, wodurch die User die beste Option selbst auswählen können.

Galaxy S24 Ultra Generative Edit vs Pixel 8 Pro Magic Editor
Gleiches Szenario, gleiche Manipulation (Spot wurde vergrößert und verschoben), ziemlich anderes Ergebnis: Samsung Generative Edit (links) liefert ein sichtbar schlechteres Ergebnis als der Magic Editor am Pixel 8 Pro.
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Ein paar der weiteren Features des Magic Editor hat Samsung nicht, dafür gibt es ein nettes Alleinstellungsmerkmal: die Möglichkeit, schief geratene Bilder auszurichten, wobei die fehlenden Teile dann wieder mit generativer KI ausgefüllt werden. Das klappt größtenteils (bis zu 15 Grad) wirklich super und ist trotzdem weitgehend sinnbefreit. Und das liegt an einer anderen Entscheidung von Samsung.

Wasserzeichen-Absurditäten

Sämtliche mit generativer KI veränderten Bilder werden von Samsung mit einem Wasserzeichen versehen. Damit will das Unternehmen wohl so etwas wie Verantwortung beim Einsatz von KI-Technologien zeigen – und beweist damit doch nur einmal mehr, dass das Gegenteil von "gut" "gut gemeint" ist. Denn natürlich ist so ein Wasserzeichen durch einen Zuschnitt leicht zu entfernen, mit einer ernsthaften Kennzeichnung hat das wenig zu tun.

Galaxy S24 Testfoto
Manchmal gibt es bei der Nutzung der KI-Features ein Wasserzeichen (links unten), und das nervt mehr, als dass es etwas bringt.
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Absurd wird das dann aber eben bei dieser Funktion des Ausrichtens von schiefen Bildern. Wer ein solches Bild ohne Wasserzeichen haben will, kann eigentlich gleich das Bild wie gewohnt drehen und mit dem daraus resultierenden Zuschnitt leben – ganz ohne Rechenzeit für die generative KI zu verschwenden. Was all das noch seltsamer macht: Aus unerfindlichen Gründen wird das Wasserzeichen nicht immer auf den Bildern platziert, die Samsung-Software vergisst immer wieder einmal darauf.

Nette Extras

Eine sehr nette Funktion ist die Möglichkeit, Reflexionen aus Bildern zu entfernen, etwa wenn man durch eine Scheibe fotografiert. Das klappt erfreulich gut und ist im Alltag wirklich nützlich. Nicht minder gelungen ist "Instant Slow Motion". Beim Abspielen von selbst aufgenommenen Videos reicht es, den Finger auf den Bildschirm gedrückt zu halten, um damit einen Zeitlupeneffekt zu simulieren. Für diesen berechnet eine KI die fehlenden Bilder in Echtzeit. Zugegeben, das mag auf Dauer nicht das Wichtigste aller Features sein, zum Herzeigen ist es aber fraglos ein nettes Gimmick.

Dank den "Edit Suggestions" werden bei Bildern nun passende Editiervorschläge gemacht. Klingt nützlich, ist es auch, kennt man aber ebenfalls schon von anderen Geräten. Am Rande sei erwähnt, dass die ganzen Editierfunktionen von Samsung mittlerweile wirklich unübersichtlich geworden sind, hier wäre es dringend einmal an der Zeit aufzuräumen.

Circle to Search

Die KI-Parade geht jenseits der Kamera eifrig weiter, das Highlight gleich zu Beginn. Mit "Circle to Search" gibt es eine neue Art, bei Google zu suchen. Einfach den Home-Button oder den Navigationsbalken länger gedrückt halten, und dann kann jeder beliebige Inhalt am Bildschirm ausgewählt und danach gesucht werden. Das kann ein Detail eines Bildes oder Videos ebenso sein wie eine Textpassage.

Samsung Galaxy S24 Ultra
Circle to Search ist ein unumstrittenes Highlight.
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All das ist hübsch umgesetzt, geht flink und ist vor allem tatsächlich hilfreich im Alltag. Zumal das mit jeder beliebigen App funktioniert. Wer will, kann etwa nach einem im Hintergrund stehenden Objekt in einem Tiktok-Clip suchen oder auch einem auf Instagram gesehenen Kleidungsstück nachspüren.

So nützlich das ist, exklusiv ist es nicht. Das Ganze erscheint parallel dazu auch für aktuelle Pixel-Smartphones, was nicht verwundern sollte, wurde es doch von Google selbst entwickelt. Andere Geräte werden früher oder später ebenfalls folgen.

Call Translate

Exklusiv für das S24 ist hingegen eine Funktion namens Call Translate, mit der Anrufe sowohl in Wort als auch Ton übersetzt werden können. In der Umsetzung kann man sich das in etwa so vorstellen, wie wenn Google Translate in die Telefonie-App integriert worden wäre. Also eine Person spricht, anschließend kommt die Übersetzung, danach sagt die andere was in ihrer Sprache, gefolgt wieder von der passenden Übersetzung.

Das Feature kann dabei gezielt vor einem Anruf oder auch mittendrinnen aktiviert werden. Die zwei Sprachen müssen dabei explizit gewählt werden, insgesamt werden 13 unterschiedliche Sprachen unterstützt – von Englisch über Deutsch und Spanisch bis zu Chinesisch oder Koreanisch.

All das ist durchaus beeindruckend, die Frage bleibt aber, wie nützlich das im Alltag wirklich ist. Die Realität ist, dass beide Seiten darauf vorbereitet sein müssen, sonst wird das schnell zu einem Chaos, in dem niemand mehr irgendwo etwas versteht. Einfach irgendjemanden in diesem Modus anzurufen wird jedenfalls kaum in ein verständliches Gespräch münden.

Galaxy S24 Call Translate
Mit "Call Translate" können Anrufe übersetzt werden.
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Als Nächstes gibt es ein großes Update für die Diktiergerät-App von Samsung. Ähnlich wie der Google Recorder kann diese nun Sprachaufzeichnungen direkt am Gerät transkribieren. Leider geht das aber nicht in Echtzeit, sondern nur im Nachhinein, was die Nützlichkeit deutlich reduziert. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den Inhalt gleich übersetzen oder zusammenfassen zu lassen. Letzteres geht dabei mit Audio-Clips zwischen 20 Sekunden und drei Stunden und damit über einen deutlich längeren Zeitraum als bei Google. Allerdings mit einem entscheidenden Nachteil: Die Zusammenfassung erfolgt beim S24 Ultra in der Cloud und nicht wie beim Pixel 8 Pro lokal.

KI-Hilfe beim Schreiben

"Chat Assist" nennt sich das nächste KI-Feature, und es ist in der Samsung-Tastatur verankert. Darüber können eigene Texte in ihrer Tonalität verändert werden. Wer will, kann also flott zwischen professionell und zwanglos, zwischen höflich und Social-Media-Ton wechseln. Das ist oft amüsant, manchmal nützlich, nicht selten aber auch etwas befremdlich. Die "Social Media"- und "Emoji"-Modi wirken weitgehend sinnbefreit. Ob etwa jeder, der etwas auf Deutsch schreibt, so gut wie jedes Mal eine Deutschlandflagge als Emoji angehängt haben will, sei in Zweifel gestellt. "Professionell" und "höflich" unterscheiden sich wiederum meist kaum.

Die dahinterstehende Technologie entspricht jener, die es als "Magic Compose" seit kurzem auch bei Google Messages gibt, dort aber mit etwas spannenderen Optionen wie lyrischen oder im Stile von Shakespeare gehaltenen Formulierungen. Für die Samsung-Implementation spricht hingegen, dass sie in der Tastatur untergebracht ist und somit überall verfügbar ist.

Die Chat-Hilfe funktioniert erneut mit 13 Sprachen, im Test wurden bei deutschen Texten aber immer wieder englische Alternativen vorgeschlagen, komplett rund scheint das also noch nicht zu laufen. Sehr hilfreich ist zudem die Option, Rechtschreibung und Grammatik mithilfe von generativer KI korrigieren zu lassen.

Galaxy S24 Ultra Screenshots
Einige der "Galaxy AI"-Features: Chat Assist, Artikelzusammenfassung und die generativen Bildschirmhintergründe von Google. Für viele dieser Funktionen gibt es noch Extraeinstellungen oder zumindest Hinweise darauf.
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Was diese Features eint: Sie laufen wieder in der Cloud von Google, offline klappt das also nicht. Das mit einer Ausnahme: Der Wechsel auf andere Schreibstile sollte laut Samsung auf Englisch und Koreanisch auch offline funktionieren, im Test klappt das aber nicht. Bei deutschen Texten wird hingegen ohnehin immer die Cloud bemüht.

Smarte Notizen und mehr

In der Samsung-eigenen Notizen-App gibt es ein Bündel an "Note Assist" genannten KI-Funktionen. Diese erlauben die Organisation der Notizen mit KI-generierten Zusammenfassungen oder auch einfach die Erstellung von Vorlagen. Das ist alles fraglos hilfreich, ob dafür jemand auf die Samsung-App für die eigenen Notizen wechselt, ist aber eine ganz andere Frage.

Ebenfalls in die Kategorie nett fällt die Möglichkeit, Artikel im Samsung-Browser zusammenfassen zu lassen. Das Ergebnis ist manchmal hilfreich, oft wirkt es aber auch sehr zufällig, was aus längeren Texten herausgenommen wird. Trotzdem: ein nettes Extra.

Bleibt noch ein Feature, das Samsung gar nicht angekündigt hat: Die "Generative Wallpaper" von Googles Pixel 8 gibt es auch beim S24. Es lassen sich also mithilfe einer generativen KI und gewissen Vorgaben individuelle Hintergründe erstellen. Die Funktionalität ist exakt gleich wie bei Google – mit einem entscheidenden Unterschied: Auch hier knallt Samsung ein Wasserzeichen dazu. Was das bei einer Grafik, die ohnehin stark durch Vorgaben beschränkt ist und nur als eigenes Wallpaper dienen soll, für einen Sinn ergeben soll, bleibt rätselhaft – und nervt ehrlich gesagt.

Wenig lokal, ebenso wenig ohne Samsung-Konto

Da der Snapdragon 8 Gen 3 mit großen Versprechen in Hinblick auf die KI-Fähigkeiten vorgestellt wurde, stellt sich nun natürlich die Frage: Was davon läuft wirklich lokal? Die Antwort: alles, was mit Sprache zu tun hat, und sonst eigentlich nichts. Ob Bildbearbeitungen oder Zusammenfassungen, all das wird über die Google Cloud abgewickelt. Zwar befindet sich auch Googles großes Sprachmodell Gemini Nano schon auf dem Galaxy S24 Ultra, jenseits von Googles "Magic Compose" wird dieses bisher aber offenbar nicht genutzt.

Samsung Galaxy S24 Ultra
Das Always-on-Display zeigt nun auch einen Hintergrund an.
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Die gute Nachricht für all jene, die diese Cloud-Anbindung nicht wollen: Diese Funktionen können über die Systemeinstellungen zentral oder auch einzeln deaktiviert werden. Die Nutzung der Google Cloud wirft aber noch eine andere Frage auf, nämlich die, wie lange das eigentlich kostenlos bleibt, immerhin dürfte es Samsung einiges kosten. Sollten sich die KI-Features großer Popularität erfreuen, sind sie doch sehr rechenintensiv.

Samsung selbst garantiert die kostenlose Verfügbarkeit nur bis Ende 2025, aber ganz ehrlich: Allzu viel sollte man da nicht hineinlesen. Die Realität ist schlicht, dass derzeit niemand weiß, wie sich diese KI-Systeme bis dahin entwickeln und ob danach dann Geld dafür verlangt wird – oder eben nicht.

Was aber sehr wohl eine Konsequenz der KI-Welle ist: Es ist damit deutlich schwerer geworden, ein Samsung-Smartphone ohne Samsung-Konto zu betreiben. Ein solches ist nämlich Voraussetzung für die Nutzung der erwähnten Funktion. Zu den Gründen dafür äußert sich der Hersteller nicht, denkbar wären aber Abrechnungsgründe mit Google. Passend dazu wird schon im Setup das Einloggen am Samsung-Konto deutlich stärker aufgedrängt, nur etwas versteckt gibt es noch die Option, das zu umgehen – womit aber eben dann all die KI-Sachen nicht mehr gehen.

Übrigens sollen viele dieser Funktionen gar nicht exklusiv für die S24-Reihe bleiben. Sie sollen in den kommenden Monaten größtenteils auch für die Samsung-Topmodelle des Vorjahres – also etwa Galaxy S23, Z Fold 5 oder Z Flip 5 – erhältlich sein. Warum nicht auch gleich für ältere Geräte? Gute Frage, die ehrliche Antwort ist wohl: Modellpolitik und Kostenfragen.

OneUI 6.1

Als Software verwendet das Galaxy S24 Ultra OneUI 6.1 auf Basis von Android 14. Dieses dürfte vielen bekannt sein, das System ist an sich gut, wirkt aber mittlerweile an vielen Stellen sehr überladen. Samsungs UI-Design-Philosophie scheint es zu sein, einfach endlose neue Features hinzuzufügen, das macht alles ziemlich unübersichtlich. Ein Aufräumen wäre also dringend notwendig – und zwar auch bei der ausladenden Softwareauswahl.

Galaxy S24 Ultra Screenshots
Ein paar Bilder von OneUI 6.1: Der bekannte Homescreen, die Möglichkeit, Widgets am Lockscreen zu platzieren, die Schnelleinstellungen und die vollständigen Systemeinstellungen.
Proschofsky / STANDARD

Einen Schritt in die richtige Richtung gibt es zumindest schon mal: Samsung und Google haben sich auf eine gemeinsame Sharing-Funktion verständigt, Quick Share wurde also mit Nearby Share zusammengelegt. Gut so. Zusätzlich vorinstalliert ist eine neue Find-App von Samsung, mit der Galaxy-Geräte auf einer Karte aufgespürt werden können. Mit dem S24 Ultra geht das – optional – übrigens auch, wenn das Gerät ausgeschaltet ist – also ganz so wie beim iPhone.

Kleinere Verbesserungen

Weitere Neuerungen bei OneUI 6.1: In begrenztem Rahmen lassen sich jetzt Widgets am Lockscreen anzeigen, allerdings nur zwei Stück davon. Das Always-on-Display zeigt nun auch den Bildschirmhintergrund an, orientiert sich damit also stärker an Apples Design. Dass beim Default-Modus von Samsungs angeblichem "Always on" der Bildschirm aus ist und erst nach einer Berührung dieser reduzierte Modus angezeigt wird, bleibt weiterhin eine begriffliche Irritation. Der Desktop-Modus DeX bleibt ein weiteres Highlight der Samsung-Software und hat auch einige eingeschworene Fans. Neues hat sich in dieser Hinsicht aber nicht getan.

Sound, Biometrie und mehr

Doch noch einmal zurück zur Hardware, gibt es da doch noch ein paar Punkte zu erwähnen. Es gibt Stereosound, der für ein Smartphone durchaus in Ordnung und auch sehr laut ist. Fingerabdruckerkennung gibt es über einen Ultraschallsensor unter dem Bildschirm, diese funktioniert auch sehr gut, die Einrichtung ist ebenfalls schnell erledigt.

Samsung Galaxy S24 Ultra
Von der Seite betrachtet zeigen sich die etwas breiteren Buttons. Die Kamera steht zudem noch eine Spur weiter heraus als beim Vorgänger, das gesamte Gerät liegt damit noch schlechter auf dem Tisch auf.
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Das Galaxy S24 Ultra unterstützt bereits das neue WiFi 7, 5G-Support darf natürlich auch nicht fehlen. Zudem ist es das erste Nicht-Pixel-Android-Smartphone mit Dual-eSIM-Unterstützung. Dazu gibt es auch noch einen konventionellen Dual-Nano-SIM-Slot. Bevor jetzt mit jemandem die Fantasie durchgeht: Es lassen sich immer nur zwei SIMs parallel nutzen, egal welche Kombination man wählt. Bluetooth 5.3, Ultra-Wideband werden ebenfalls unterstützt, Schutz vor Staub und Wasser soll die IP68-Zertifizierung garantieren.

Der lokale Speicherplatz reicht von 256 GB bis 1 TB. Dabei ist eines bemerkenswert: Die verwendeten Speicherchips sind deutlich langsamer als jene beim S23 Ultra, kommen in Benchmarks auf einen um mehr als die Hälfte schlechteren Wert. Gleichzeitig muss auch gesagt werden: Im Alltag merkt man davon wenig.

Tolles Update-Versprechen, ein hoher Preis

Bleibt noch ein weiteres echtes Highlight zu erwähnen: Samsung verspricht für die gesamte S24-Reihe sieben Jahre an Updates, und zwar sowohl Sicherheitsaktualisierungen als auch große Updates. Damit zieht Samsung gegenüber Google nach, was eine aus Sicht der User extrem erfreuliche Entwicklung ist.

Das Galaxy S24 Ultra gibt es in den Farben Schwarz, Grau, Violett und Gelb. Der Preis startet bei 1.449 Euro, was 50 Euro mehr als beim Vorgänger und vor allem empfindlich teurer als so manch direkter Konkurrent ist. Selbst der Listenpreis des Pixel 8 Pro liegt 350 Euro niedriger, das ist schon ein ordentlicher Unterschied.

Samsung Galaxy S24 Ultra
In diesen Farben gibt es das Galaxy S24 Ultra.
Samsung

Wer das neue Smartphone bis zum 30. Jänner vorbestellt, kann sich zumindest etwas Geld sparen, gibt es doch bis dahin jeweils den doppelten Speicherplatz gratis. Der offizielle Marktstart ist dann am 31. Jänner.

Fazit

An einem gibt es keinen Zweifel: Die Hardware des Galaxy S24 Ultra ist hervorragend. Gerade bei CPU und Grafik kann man sich etwa deutlich von direkten Konkurrenten wie dem Pixel 8 Pro absetzen. Leider gilt das nicht für alle Punkte: Bei der Kamera hat sich wenig Relevantes getan, die Software ist zwar prinzipiell ganz gut, aber auch zunehmend überladen.

Die von Samsung viel gehypten KI-Features machen zum Teil zwar wirklich Spaß, gleichzeitig stellt sich bei vielen davon schnell die Frage, ob man das auch langfristig nutzen wird. Zudem sind die besseren dieser Funktionen nicht Samsung-exklusiv, die Technologie sowieso weitgehend von Google zugekauft. So bleibt der Eindruck: Egal wie sehr sich Samsung auch bemüht, im Gegensatz zur Hardware ist man bei KI einfach der Schmiedl – und nicht der Schmied. (Andreas Proschofsky, 28.1.2024)