Klarna Plus
Mit diesem Sujet wird Klarna Plus in den USA beworben.
Klarna

Begonnen als Zahlungsanbieter für Onlineshopping, hat sich rund um das Unternehmen Klarna ein Ökosystem aufgebaut, das unter anderem durch das "Buy now, pay later"-Modell immer wieder für Kritik sorgt. Nun startet Klarna in den USA ein neues Angebot, nämlich ein Abomodell. Für 7,99 Dollar im Monat können User einen Dienst namens Klarna Plus abonnieren, der ihnen beim Onlineshopping diverse Vorteile verschaffen soll.

Konkret geht es darum, dass die Servicegebühren auch dann entfallen sollen, wenn Userinnen und User bei Händlern außerhalb des Klarna-Netzwerks einkaufen. Die Zahlungen für den Einkauf können anschließend zinsfrei innerhalb von vier Raten erfolgen. Rund zwölf Dollar pro Monat soll man sich dadurch sparen, rechnet Klarna in einer Presseaussendung vor. Durch "exklusive Deals" bei Marken wie Nike, Macy's oder Instacart sollen weitere 30 Dollar Ersparnis pro Monat hinzukommen.

Mehr shoppen, mehr bezahlen

Weiter unten in der Presseaussendung wird auch angeführt, für wen diese Ersparnis errechnet wurde: für "loyale Klarna-User", die den Dienst mehrmals pro Monat nutzen. Die besagten 30 Dollar in Form diverser Angebote teilen sich wiederum auf je sechs Dollar bei fünf unterschiedlichen Händlern auf, verschiedene Klarna-Rabatte können nicht miteinander kombiniert werden.

In Anbetracht der Tatsache, dass etwa ein Turnschuh der Marke Nike weit mehr als sechs Dollar kostet, ist die prozentuelle Ersparnis bei einem solchen Einkauf eher zu vernachlässigen. Der Reiz, durch vermeintliche Rabatte mehr Geld auszugeben, ist hingegen hoch. Vor allem, wenn man für den Erhalt dieser Rabatte vorab Geld gezahlt hat.

Zins-, aber nicht sorgenfrei

In einem Artikel des Fachmediums "The Verge" wird außerdem darauf hingewiesen, dass Klarna unter anderem damit Geld verdient, dass Kreditraten nicht rechtzeitig bezahlt werden: In dem Fall werden nämlich sieben Dollar Gebühren für jede verpasste Zahlung verrechnet. Das gilt etwa auch für die vierteilige Ratenzahlung, die als zinsfrei beworben wird.

In Großbritannien wurde im zweiten Halbjahr 2023 ein Viertel der "Buy now, pay later"-Kunden bereits von diesen Gebühren getroffen. Vor allem junge Menschen sollen davon betroffen sein. In manchen Fällen dürfte sich die verspätete Zahlung auch auf das Bonitätsranking ausgewirkt haben, was langfristig weitere finanzielle Probleme mit sich bringen kann.

Ein Sprecher von Klarna betont, dass das Unternehmen durch das Abo das eigene Portfolio an "Payment- und Shoppinglösungen" diversifiziere. In den USA habe man rund 37 Millionen Kunden. Zu einem möglichen Marktstart des Abos in Österreich wollte sich Klarna auf Nachfrage des STANDARD nicht äußern. (red, 25.1.2024)