Railjet
In einer Railjet-Garnitur handelten sich die zwei Männer eine Anzeige ein.
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Die Wiener Staatsanwaltschaft hat einen Jugendlichen und einen Erwachsenen, die gemeinsam im vergangenen Mai in einem ÖBB-Railjet über die Lautsprecheranlage Ausschnitte von Hitler-Reden abspielten, zu einer sechsmonatigen Schulung verpflichtet. Das Duo muss nicht vor Gericht, die Staatsanwaltschaft entschied sich für eine Diversion.

Die beiden müssen das sechsmonatige Programm "Dialog statt Hass" beim Verein Neustart absolvieren, berichtet wien.orf.at unter Berufung auf eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Auf der Homepage des Vereins heißt es, das Programm ziele darauf ab, Themen der Diskriminierung zu sensibilisieren und Unrechtsbewusstsein zu schaffen, um Reflexion und Verhaltensänderung zu erzeugen. Laut eines Sprechers könnten auch Rundgänge in KZ-Gedenkstätten Teil des Programms sein. Konkrete Angaben zum Fall dürfe man aus Datenschutzgründen nicht bekanntgeben, hieß es.

Im vergangenen Mai hatten die beiden Männer in einem Railjet-Zug von Bregenz nach Wien für verstörende Durchsagen gesorgt. Sie wurden mittels Videoauswertung ausgeforscht und angezeigt. Das Duo gestand, Ausschnitte aus Aufnahmen einer Hitler-Rede abgespielt zu haben. Dafür verschafften sie sich Zugang zu einer Sprechstelle, die sich in jedem Waggon befindet und die mit einem Schlüssel von ÖBB-Mitarbeitern aktiviert werden kann. (luza, 26.1.2024)