Das Innenministerium hat sich häufig als rechtes Problembärenministerium erwiesen, sodass Anlässe, es zu loben, dünn gesät sind. Jetzt gibt es aber seit November einen Reisepass neu, der den Beweis liefert, dass die Verwaltung nicht dermaßen auf der Nudelsuppe daherschwimmt, wie dies "Kaufhaus Österreich" und ähnliche Preziosen nahelegt haben.

Der Pass enthält in diversen Drucktechniken auf die Seiten applizierte Fotografien, ein trickreich ausgestanztes nierenförmiges Loch, Folien mit Laserkunststücken aller Art und so fort.
APA/HELMUT FOHRINGER

Der Pass wurde als fälschungssicher gepriesen, und so schaut er in der Tat aus, auch für ein Laienpublikum. Er enthält in diversen Drucktechniken auf die Seiten applizierte Fotografien, ein trickreich ausgestanztes nierenförmiges Loch, Folien mit Laserkunststücken aller Art und so fort. Und das sind nur die sichtbaren Sicherheitsfeatures. In seinem Inneren sind zudem geheime elektronische Bauteile verborgen, die jedem Fälscher den Schweiß auf die Stirn treiben. Einen solchen Pass möchte man echt nicht fälschen müssen.

Und weil wir ein Volk begnadet für das Schöne sind, hat man sich auch ästhetisch nicht lumpen lassen und die Sichtvermerksseiten mit Grafiken bekannter Austro-Berge verziert, die in einer hübschen Wanderkartenästhetik gestaltet wurden: definitiv ansprechender als zuvor. Genießen wir diesen schönen Anblick, solange es geht. Momentan glaubt man ja nicht einmal mehr ausschließen zu können, dass irgendein von sich sehr eingenommener Volkskanzler anstatt der Berge sein kostbares Konterfei in die nächste Passgeneration drucken lassen möchte. (Christoph Winder, 28.1.2024)