Olga Kosanovic
Regisseurin Olga Kosanovic 30. Juni 2022 anlässlich der Vergabe des Österreichischen Filmpreises.
APA/TOBIAS STEINMAURER

Beim 45. Filmfestival Max Ophüls Preis gingen insgesamt drei Auszeichnungen nach Österreich: Die österreichisch-deutsche Produktion "Land der Berge" (2023) von Olga Kosanovic (Regie und Buch) wurde von der Fachjury als bester mittellanger Film ausgezeichnet und erhielt in dieser Kategorie auch den Publikumspreis. Bester Kurzfilm wurde der österreichische Streifen "Die Räuberinnen" (2023) von Isa Schieche (Regie und Buch).

In einer Aussendung gratuliert Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer den Preisträgerinnen: "Ich gratuliere Olga Kosanovic und Isa Schieche sehr herzlich zu einer weiteren verdienten Würdigung ihres künstlerischen Schaffens und freue mich, dass das Filmland Österreich damit einmal mehr auf internationalem Schauplatz überzeugen konnte. Der österreichische Film ist eine Erfolgsgeschichte, die zurecht international große Beachtung findet."

Abräumer des Abends

Abräumer des Abends war der Schweizer Film "Electric Fields" (CH 2024) von Lisa Gertsch (Regie und Buch) . Der Schwarz-Weiß-Film erhielt am Samstagabend drei Auszeichnungen: den mit 36.000 Euro dotierten Hauptpreis für den besten Spielfilm, den Fritz-Raff-Drehbuchpreis und den Preis der Filmkritik.

In einer "tragisch-komischen, sehnsuchtsvollen Atmosphäre", so die Begründung der Spielfilm-Jury, erzähle der Film "überraschend und zauberhaft verspielt von Liebe und Vergänglichkeit, von Sehnsucht und Einsamkeit, vom Entstehen und Vergehen von Verbindungen, von Transzendenz, Natur und Tod". Die Kritiker-Jury gratulierte der Schweizerin (Jahrgang 1992) und ihrem Team zu einem "erstaunlich reifen Erstlingswerk".

Filme über Fluchterfahrungen

Mehrfach erfolgreich war beim diesjährigen MOP auch "Jenseits der blauen Grenze" (DE 2024) von Sarah Neumann (Regie und Buch) nach einer Romanvorlage von Dorit Linke. Der Film erzählt von der Leistungsschwimmerin Hanna, die 1989 über die Ostsee in den Westen flüchten will. Er wurde mit dem Publikumspreis Spielfilm und dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet. Außerdem erhielt Darsteller Willi Geitmann einen der beiden Preise für den besten Schauspielnachwuchs - neben Joshua Bader in "Söder" (AT 2024, Regie: Raoul Bruck).

Bester Dokumentarfilm wurde "Echoes from Borderland" (DE 2023) von Lara Milena Brose (Regie und Buch). Er erzählt von der 15-jährigen Nahid, einer von vielen Geflüchteten, die 2021 nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im Nicht-EU-Staat Bosnien-Herzegowina landen.

Das Festival steht für die Entdeckung junger Talente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt waren 58 Filme ins Rennen um die 18 Auszeichnungen in den vier Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm gegangen. Für sie wurden Preise in einer Gesamthöhe von 118.500 Euro vergeben. (APA, 29.1.2024)