Österreich hat sich in der öffentlichen Beschaffung von Lebensmitteln bis 2023 einen Bioanteil von 25 Prozent verordnet. Tatsächlich kaufen Ministerien für die Einrichtungen des Bundes Biowaren nur in homöopathischen Dosen ein, zeigt eine parlamentarische Anfragebeantwortung. Überwiegend wird gar nicht erst in bio und konventionell differenziert. Vorgaben an externe Dienstleister sind Mangelware.

25 Prozent der Lebensmittel für Einrichtungen des Bundes sollten 2023 biologisch sein. So will es ein Aktionsplan der Regierung. Doch dieser blieb auf halber Strecke stecken.
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Das ist beschämend. Die Regierung heftet sich die Ökologisierung der Landwirtschaft auf die Fahnen, lobt sich als Vorreiter im Klimaschutz, schafft es aber nicht einmal in den eigenen Reihen, die Weichen ansatzweise umzulegen.

Ausreden gibt es keine. Bio ist zu teuer? Bei Milch sind Preisunterschiede zu konventionell fast nicht mehr auszumachen. Bio scheitert an der Verfügbarkeit? Fleisch, das Bauern unter höheren Tierwohl-Standards produzieren, wird im großen Stil exportiert, weil der Absatz dafür im eigenen Land auslässt.

Die Stadt Wien und das Land Burgenland zeigen den Blick über den Tellerrand vor. Ihre Kindergärten werden zu 70 Prozent mit Bio versorgt, Krankenhäuser zu 38 bzw. 63 Prozent. Fehlt dem Bund dafür die Kompetenz oder der Wille?

Offenbar degradiert man Landwirte lieber zu Subventionsempfängern, liefert sie der Marktmacht weniger Handelskonzerne und der Konkurrenz durch große Agrarnationen auf Exportmärkten aus. Guter Nährboden für Bio sieht anders aus. (Verena Kainrath, 31.1.2024)