Country
Toby Keith, der politisch uneindeutige Patriot, ist tot.
AP/George Walker IV

Der US-Countrymusiker Toby Keith ist tot. Der aus Oklahoma stammende Sänger und Liedermacher wurde 62 Jahre alt. Keith hatte 2022 öffentlich gemacht, dass er an Magenkrebs erkrankt und nach einer Operation mit Chemotherapie und Bestrahlung in Behandlung sei.

Mit Willie Nelson

Zu seinen Hits zählen Songs wie "How Do You Like Me Now?!", "Should've Been a Cowboy", "Who's Your Daddy?", "Made in America" oder "Beer for My Horses", ein Duett mit Countrystar Willie Nelson. Er wirkte auch in dem gleichnamigen Film mit. Sein erstes Album erschien 1993. Insgesamt habe er es in den Billboard-Country-Charts 20-mal an die Spitze geschafft und weltweit etwa 40 Millionen Tonträger verkauft, hieß es in Medienberichten.

Die "New York Times" bezeichnete ihn als einen der größten Countrymusiker der vergangenen drei Jahrzehnte. 2015 wurde Keith in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen – neben Größen wie Cyndi Lauper und Missy Elliott. Im Dezember hat er noch einige Konzerte in Las Vegas gegeben. Im September 2023 trat er laut CNN noch bei den People's Choice Country Awards auf und wurde mit einem Preis ausgezeichnet.

Galt als großspurige Gestalt

Keith, der inmitten des Countrybooms in den 90er-Jahren zur Größe der Szene wurde, wusste zu polarisieren und galt als großspurige Gestalt. Berichte beschrieben seine kraftvolle und dröhnende Stimme, mit der er sowohl Liebes- als auch Trinklieder sang. Er kreierte das Image des machohaften und gottgläubigen amerikanischen Patrioten und scheute vor Konflikten – sei es mit anderen Prominenten, Journalisten oder Plattenmanagern – selten zurück.

Kritik erntete Keith unter anderem für seinen Song "Courtesy of the Red, White and Blue", den der Musiker nach den Anschlägen vom 11. September schrieb und der von einigen als nationalistische Kriegspropaganda gesehen wurde. Keith entgegnete in einem Interview mit der Plattform "Newsday", er entschuldige sich nicht dafür, patriotisch zu sein. Wo er im tief gespaltenen Amerika politisch stand, war nicht immer eindeutig. Jahrelang bezeichnete er sich als konservativen Demokraten und drückte Bewunderung für so unterschiedliche US-Präsidenten wie Barack Obama und Donald Trump aus.

Glaube half

Keith, der als junger Mann auf Ölfeldern sowie bei Rodeoshows arbeitete und später nach Nashville zog, um sein Glück als Musiker zu versuchen, sagte kürzlich dem Sender News 9 aus Oklahoma: "Krebs ist eine Achterbahnfahrt." Seine Familie und sein Glaube würden ihm dabei helfen, die Behandlung und die Krankheit durchzustehen. Er selbst unterstützte eine Stiftung für krebskranke Kinder, wie es weiter hieß. (APA, 6.2.2024)