Klosterneuburg – Die niederösterreichische Landeshauptfrau ließ sich am Montag in ihrer Heimatstadt mit einem Fest und rund 2.000 Gästen anlässlich ihres 60. Geburtstags groß feiern: Unter den Gästen befanden sich prominente Namen aus Politik, Kultur und Sport. Nicht nur Parteifreunde, sondern auch scharfe Kritikerinnen und Kritiker Mikl-Leitners besuchten die Feier. Darunter etwa der SPÖ-Chef Sven Hergovich, der die schwarz-blaue Landesregierung in Niederösterreich regelmäßig als "handlungsunfähig" bezeichnet hat. Auch die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler war vor Ort.

Vorgänger Erwin Pröll gratulierte der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) zum 60. Geburtstag.
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Unter anderem gratulierten Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) der Landeschefin. Anwesend war auch Ex-Präsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Landeshauptfraustellvertreter Udo Landbauer (FPÖ). Das Geburtstagsfest ging ab dem Montagnachmittag in Szene.

Auch prominente SPÖ-Politiker waren bei der Geburtstagsfeier dabei: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Alt-Bundespräsident Heinz Fischer, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die 2. Nationalrats-Präsidentin Doris Bures (SPÖ) sowie der niederösterreichische SPÖ-Chef Sven Hergovich.
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Veranstaltet wird das Fest von der ÖVP Niederösterreich, wie Hermann Muhr, Pressesprecher der Landeshauptfrau auf der Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter), bestätigt. Auf Anfrage des STANDARD kam von der Volkspartei vorerst keine Rückmeldung. Zum 60. Geburtstag seien von "Landsleuten, Funktionären, Freunden und Wegbegleiter" mehrere Feste geplant gewesen, sagt Muhr auf X.

Hunderte Gäste feierten mit Mikl-Leitner.
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"Es wurde entschieden, all das an einem Tag und bei einem gemeinsamen Fest zu bündeln, das die Volkspartei Niederösterreich ausrichtet." Statt Geschenke für die Landeshauptfrau seien laut Muhr unter anderem Spenden für SOS Kinderdorf geplant.

Auch Landesvize Udo Landbauer (FPÖ) gratulierte der Landeshauptfrau.
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Letzte Generation protestierte gegen Feier

Im Vorfeld der Feier haben Klimaaktivistinnen und -aktivisten ab Montagfrüh in Klosterneuburg fast fünf Stunden lang für eine Straßenblockade gesorgt. Fünf Personen klebten sich laut Polizeisprecher Stefan Loidl zum Teil fest. Eine Umleitung wurde eingerichtet, das Verkehrsaufkommen sei gering, hieß es. Die Kundgebung auf der B14 ging am frühen Nachmittag zu Ende. Mikl-Leitners "verantwortungslose Klimapolitik" sei nicht mehr länger hinnehmbar, betont die Letzte Generation in einer Aussendung.

Alarmiert worden war die Polizei gegen 8.45 Uhr. Die ausgerückten Beamten ließen die Aktivisten zunächst kleben. Der öffentliche Autobusverkehr könne die Blockade passieren, teilte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Vormittag mit. Zwei der Aktivisten hätten sich anfangs festgeklebt. Bis zu zehn seien bis in die Mittagsstunden nach Klosterneuburg gekommen. Die Kundgebung habe letztlich bis gegen 13.30 Uhr gedauert.

Menschen sitzen auf der Straße
Mehrere Personen klebten sich laut Polizeiangaben zum Teil fest.
Letzte Generation

Kritik an der Aktion kam von der ÖVP Niederösterreich. "Dass die Klima-Chaoten unserer Landeshauptfrau auch bei ihrer Geburtstagsfeier an den Fersen kleben, war zu erwarten", reagierte Landesgeschäftsführer Matthias Zauner. Denn niemand sonst würde sich so konsequent für härtere Strafen gegen Klima-Kleber einsetzen wie Mikl-Leitner, fügte er hinzu.

Im vergangenen Herbst kam es vonseiten der Letzten Generationen immer wieder zu Protestaktionen gegen Mikl-Leitner in Niederösterreich. Ziel war meist die Landeshauptstadt St. Pölten – kritisiert wurde von den Klimaaktivistinnen und -aktivisten die "Untätigkeit der Landesregierung" in Sachen Klimaschutz. Mikl-Leitner fordert seit längerem härtere Strafen für Klimakleber. (ste, APA, 12.2.2024)