Der gute Ton
Chelsea Wolfe
AP/Richard Vogel

Chelsea Wolfe - She Reaches Out To She Reaches...

US-Sängerin Chelsea Wolfe hat sich den eher dunklen Seiten der Kunstpraxis verschrieben. Zuletzt erschienen Arbeiten, die düstere Folkgesänge mit dem Doom-Metal der Kollegen von SunnO))) kombinierten. Auf Birth of Violence von 2019 kehrte sie überhaupt zu Lagerfeuergesängen zurück. Mit Produzent Dave Sitek von den Avantgarde-Poppern TV on the Radio wird es nun elektronischer. Das bedeutet im konkreten Fall ein Hinwendung zu Klassikern wie Depeche Mode oder Ministry. Die Glühbirne brennt also auf Sparflamme. Live am 25. 6., in der Wiener Arena.

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Helado Negro - Phasor

Roberto Carlos Lange kommt aus Florida. Als Helado Negro produziert er seit Jahr und Tag meist unendlich entspannten Pop für gemütliche Bootsfahrten, nicht auf hoher See, sondern immer in Ufernähe. Auf dem Sonnendeck wird dann die eine oder andere Sportzigarette gedreht und wirklich gaaaanz tiefenentspannt darauf gewartet, dass die Eiswürfel im Glas zergehen. Aktuell werden die Songs etwas energetischer und elektronischer und rescher gestaltet. Das Grundgefühl eines gemütlich durchs Leben schwingenden Grooves bleibt aber. Soulmusik für entschieden wärmere Jahreszeiten.

Helado Negro

Burial - Dreamfear/Boy Sent From Above

Der Südlondoner Elektronikproduzent Burial hat nach seinen formidablen EPs, den postapokalyptischen und weitgehend beatlosen Hörspielen Antidawn und Streetlands von 2022, nun wieder seine alten Vorlieben für antike Games in Spielhöllen und verdrogte Raves der 1990er-Jahre entdeckt. Auf der ebenfalls in Halbstundenlänge angelegten EP Dreamfear/ Boy Sent From Above, kracht und grammelt das Vinyl, bedrohlich summen die Oldschool-Synthies, die Beats böllern – und die Clubs liegen inklusive Gästeschar im Sterben: "I am the high one / I am the lord of ecstasy." Stark.

XL Recordings

(Christian Schachinger, 13.2.2024)