Wer einen bestehenden Service nachträglich in seiner Funktionalität beschränkt, der sollte sich schon mal auf eine Beschwerdewelle einstellen. Immerhin will niemand, dass ein zum Teil seit Jahren genutzter Dienst von einem Tag auf den anderen schlechter wird.

Quo vadis, Amazon Prime Video?
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Wie ungeschickt Amazon derzeit aber rund um aktuelle Änderungen bei Prime Video agiert, ist dann doch verblüffend. Anstatt gleich von Anfang an klarzumachen, was sich alles für bestehende Kundinnen und Kunden ändert, müssen diese die Verschlechterungen nun selbst schrittweise aufspüren.

Die Party ist vorbei

Jenes "Watch Party" genannte Feature, mit dem mehrere Personen gemeinsam einen Film oder eine Serie schauen können, lässt sich künftig nur mehr von jenen vollständig nutzen, die bereit sind, zum regulären Prime-Abo auch noch einen Aufpreis von drei Euro zu zahlen.

Jene, die die werbegestützte Variante von Prime Video verwenden, können zwar an einer solchen gemeinsamen Streaming-Session weiterhin teilnehmen, selbst initiieren können sie sie aber nicht mehr. Das hatte iFun zuerst berichtet, lässt sich aber auch in einem kurzen Test rasch selbst belegen.

Streaming

Bereits am Wochenende war bekannt geworden, dass Amazon auch die Bild- und Tonqualität für reguläre Prime-Kunden schlechter gemacht hat. So stehen Dolby Atmos und Dolby Vision nur mehr jenen zur Verfügung, die dafür noch einmal extra zahlen. Auch diese Änderungen hatte Amazon nirgendwo angekündigt.

Seit dem 5. Februar hat Amazon seinen Service für bestehende Kundinnen und Kunden deutlich eingeschränkt. So muss jeder, der nur ein normales Prime-Abo hat, künftig zwischen zwei und dreieinhalb Minuten Werbung pro Stunde akzeptieren, um die Inhalte überhaupt noch sehen zu können.

Die Änderung hat nicht nur zu einem Aufschrei unter den Betroffenen geführt, sie ist auch rechtlich umstritten. So wurde sie von der Stiftung Warentest als rechtswidrig eingestuft, der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) überlegt nach eigenen Aussagen ebenfalls rechtliche Schritte. (apo, 13.2.2024)