Unbehelligt von dem Umstand, dass sich die Kundschaft großteils verweigert: Sieht man sich an, was heuer alles an Elektroautos vom Stapel läuft, gewinnt man fast den Eindruck eines Kippeffekts – bald werden das mehr Neuzugänge sein als verbrennungsmotorische. Im Telegrammstil eine alphabetisch nach Konzernen gegliederte Übersicht, wer was wann bringt, (meist) ohne Nutzfahrzeugnennung und mit folgenden Kürzeln: R = maximale Reichweite in km, F = Frontantrieb, H = Heck-/Hinterradantrieb, A = Allrad, L = Länge in cm, P = Preis(e) in Euro; alle Daten, soweit bereits bekannt.
BMW stellt nicht nur das Stammwerk in München auf die Neue Klasse (ab 2026) um, schon heuer haben folgende Kandidaten ihren Auftritt: im März die SUV-Coupé-Version des iX1, der iX2, selbe Technik an Bord. Startet als xDrive30 (R 449, F/A, L 455, P 57.400). Im Frühjahr folgt der i5 Touring, bildschöner Öko-Luxuskombi (R 582, H/A, L 496), der sich die Technik mit der Limousine teilt.
Im Mai geht es bei Mini Schlag auf Schlag: Bühne frei für Dreitürer (R 402, F, L 386, P 32.950–36.950) und Countryman (R 462, F/A, L 443, P 43.500–49.500).
Weltpremiere feiert im April weiters der Aceman, der wohl als Crossover zwischen Dreitürer und Countryman zu verstehen ist und es vielleicht ebenfalls noch heuer zu uns schaffen könnte.
BYD hat Tesla als größten E-Auto-Hersteller der Welt abgelöst, der chinesische Newcomer schickt im März den Seal U (R 500, F, L 479) an die Steckdosen, die SUV-Version der E-Limousine – und gerüchteweise haben Maos Enkel noch was am oberen und unteren Ende der derzeitigen Modellpalette vor.
FORD bringt im August endlich den Explorer (H/A, L 446). Steht auf der MEB-Architektur von VW, setzt aber auf völlig eigenständiges Erscheinungsbild. SUV klarerweise und etwas kleiner als VWs ID.4. Für November avisiert ist ein weiterer MEB-SUV aus Köln, womöglich Coupé-Version des Forschungsreisenden, und im Dezember gesellt sich noch die E-Version des Puma (R ca. 350, F, L 420) dazu.
MG bestätigt den appetitlichen Elektro-Roadster Cyberster (R 580, A, L 453) mit Schmetterlingstüren für Ende '24. Mit zwei weiteren Neuheiten weitet die Tochter des chinesischen Branchenriesen SAIC das Portfolio auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und mit (Plug-in-)Hybrid aus, das spielt für die hiesige Auflistung also keine Rolle.
HYUNDAI/KIA: Bei Hyundai prescht im Frühjahr der Ioniq 5 N mit 478 kW und 448 km Reichweite in die elektrische Hochleistungslücke, kostet schlanke 76.990 Euro. Das SUV-Flaggschiff Ioniq 7 (R 480, H/A, L 530) geht sich aus jetziger Sicht gerade nicht mehr aus für 2024.
Und bei Kia ist der Fünfmeterriegel EV9 (R 563, H/A, L 501, P 69.090–85.590) gerade erst in den Einsatz gegangen, die Koreaner ergänzen im November aber die Palette mit dem frontgetriebenen EV3 (F, L ca. 420). Der lässige kompakte SUV erinnert stilistisch ein wenig an den Volvo EX30 und steht auf einer anderen Plattform als EV6 und 9.
JLR: Im Dezember großer Auftritt in jeder Hinsicht bei den Briten für den Range Rover Electric (R 600, A). Die Limousine Jaguar 4-door GT (R 700, A, P ab ca. 115.000) geht sich leider 2024 nicht mehr aus.
MERCEDES: Mit dem Mercedes-Maybach EQS SUV (R 600, A, L 513) ist ab Frühling die Topversion des Modells erhältlich. Und jetzt, Geländespezialisten, aufgepasst: Im Sommer ist die E-Version der G-Klasse startklar, technisch ist noch alles Geheimnis.
POLESTAR liefert den feschen 3er bereits aus, vermutlich in der ersten Jahreshälfte folgt das SUV-Coupé Polestar4 (R 600, H/A, L 484, P ab ca. 60.000).
RENAULT: Die Franzosen bringen zwei hochattraktive Neuzugänge an den Start: im zweiten Quartal den Scénic E-Tech Electric (R 625, F, L 447, P 41.890–52.390), im dritten den neuen, schon jetzt kultverdächtigen R5 (R 400, F, L 392).
Und bei Alpine wird es spät im Jahr auch elektrisch, mit dem A290, seines Zeichens Sportableger des R5.
SMART ist soeben endlich auch startklar, mit den SUVs #1 und #3 (R 455, H/A, L 440, P 39.700–52.200).
STELLANTIS: Der Riesenkonzern gibt voll Strom. Mit dem Milano (R ca. 400, F/A) hat im Herbst der erste Elektro-Alfa-Romeo seinen Auftritt, ein SUV Größenordnung Jeep Avenger. Bei Citroën fährt im Frühsommer der ë-C3 (R 320, F, L 402, P 23.300) vor, bei DS im Herbst der e-DS4 (F, L 440).
Bei Fiat legt gerade der 600e (R 409, F, L 417, P 36.000–42.000) los, Lancias Ypsilon schafft es bedauerlicherweise nicht nach Österreich.
Im März lanciert Opel den Astra E-Kombi (R 413, F, L 464, P 42.199–45.199), Peugeot im Frühling den schicken E-3008 (R 527, F, L 454, P 48.450–53.450) und im Spätherbst dessen größeren Bruder 5008 – da ist es dann auch schon für die E-Version des 408 (F, L 469) so weit.
TESLA: Betrübliche Botschaft für Cybertruck-Fans: Der E-Pick-up kommt nicht in die EU und nach Österreich, im Kapitel Sicherheit durchgefallen.
TOYOTA: Schlechte und gute Nachrichten bei den Japanern – der Urban Cruiser, Kompakt-SUV à la Volvo EX30, geht sich heuer gerade nicht mehr aus, ab 2025 zündet man aber ein wahres E-Feuerwerk.
VOLVO: Der kompakte EX30 (R 476, H/A, L 423, P 36.950–51.470) kommt dieser Tage zu uns, der rustikalere Cross Country folgt im Herbst. Ebenfalls seinen Einstand feiert das SUV-Flaggschiff EX90 (R 585, A, L 504, P 99.300–104.300), im Herbst nämlich, und wenn die Gerüchte stimmen, ist gegen Ende des Jahres mit Volvos erster Elektrolimousine zu rechnen – Nachfolger des S90 vielleicht?
VW: Bei Audi und Porsche hat heuer die PPE ihren großen Auftritt, die elektrische Premium-Plattform – bei Audi gleich mit vier Neuzugängen: je zwei Q6 und A6. Der SUV (R über 600, H/A, L 475) hat im Sommer Markteinführung, die Sportback-Version Ende des Jahres, so wie auch die Limousine A6 etron als Sportback und Avant (Kombi) spät 2024 ihren Auftritt haben wird (H/A, L ca. 500).
Bei Cupra fährt im Herbst das rassige SUV-Coupé Tavascan (R 547, H/A, L 464) vor – aus chinesischer Fertigung –, und bei Porsche ist das große Elektro-Ding natürlich der neue Macan (R über 500, H/A). Der E-SUV kommt im Sommer in den Handel, steht wie die Audis auf PPE und setzt gewiss neue fahrdynamische Maßstäbe.
Škoda betreibt gedeihliche Enyaq-Modellpflege. Der Elroq (F, L ca. 450), sozusagen die E-Version des Karoq (L ca. 440), hat heuer zwar noch Weltpremiere, für den Marktstart reicht es aber nicht mehr.
Und bei Volkswagen ergänzt der ID.7 Tourer (R ca. 700, H/A, L ca. 500) ab Juli das schon recht umfangreiche ID-Portfolio – und bereichert so das noch schmale Angebot an Elektro-Kombis. (Andreas Stockinger, 16.2.2024)