Eines der offensichtlichsten "Geheimnisse" der Hass- und Polemikwelt in den sozialen Medien und auf verschiedenen Krawallportalen: Beliebte Zielscheiben sind immer wieder Frauen.

Prominente Frauen, erfolgreiche Frauen, selbstbewusste Frauen. Die Misogynie, der Frauenhass, ist ein integraler Bestandteil des öffentlichen "Diskurses" in den Radaumedien.

Hassnachrichten gehören zum digitalen Alltag von Frauen.
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Ausgelöst durch aktuelle Anlässe haben nun Autorinnen einen Aufruf veröffentlicht. Sie führen einige üble Beispiele an und sagen: "Diese und ähnliche Hassnachrichten gehören heute zum traurigen Alltag von Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen. Aber was und wer kommt als Nächstes? Wie weit werden diese digitalen Jagden noch getrieben? Das Ziel dieser Hetzjagden ist es, einzuschüchtern und mundtot zu machen. Gleichzeitig ist die Normalisierung verbaler Gewalt der erste Schritt zu physischer Gewalt."

Die Autorinnen, darunter die Politikwissenschafterinnen Barbara Prainsack und Natascha Strobl, die Schriftstellerin und STANDARD-Autorin Julya Rabinowich und die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg, verlangen rechtliche Verbesserungen. So sollen etwa auch Beleidigungen, die nicht vor einer digitalen Öffentlichkeit ausgesprochen werden, geahndet werden können.

Das Bewusstmachen der digitalen Hetze gegen Frauen ist ein erster Schritt. Sie sollten damit nicht allein gelassen werden. (Hans Rauscher, 15.2.2024)