Der Algorithmus ist ein Hund, und ein recht unberechenbarer dazu. Vielleicht gibt es ja auch einen für "grantig und kulturpessimistisch, schaut sich gerne Geschichten an, die den Untergang des Abendlands belegen". Wie sonst kommt mir unter, dass am Ballermann in Mallorca ein neuer Bierrekord aufgestellt wurde? Zu den Details wird man im Mallorca Magazin fündig: ein Schützenverein aus Hamm, 46 Mann, 1.330 Gläser in acht Stunden, Lokal Deutsches Eck. Wobei die Herren das eigene Ziel von 1.333 um 3 verfehlt haben. Kostenpunkt 2.793 Euro. Hoffentlich wurden ihnen ordentlich Pinkelgebühren verrechnet.

group of people clinking beer glasses in beer hall at Beer Fest in munich
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Okay, alles in Ordnung, dürfen sie, waren nur 0,2-Liter-Gläser, macht 5,8 Liter pro Suffnase. Der Rekord stand zuvor bei 1.234 Gläsern, getrunken von 55, davon 13 Frauen, Tatort diesmal Bamboleo. Noch davor war es ein 45-köpfiger Fußballverein aus Mochenwangen, 1.111 Gläser, im Bierkönig, Maßeinheit allerdings 0,3 Liter. Ihrer eskapistischen Einserkastlschreiberin war es nicht zu blöd, das durchzurechnen. Demnach hätten die Mochenwangener mit 5,95 etwas mehr gehabt als die Hammer!? Was jetzt?

Auch wurscht. Wie schreibt das Magazin so nett, den Trinkgesellschaften – Selbstbezeichnung "geiler Haufen" bzw. "megageile Truppe" – ging es auch nicht nur um den Rekord, sondern darum, "Jung und Alt zusammenzubringen, um Gemeinsames zu erleben". Eine Sternstunde der europäischen Leitkultur. (Gudrun Harrer, 20.2.2024)