"Die Koalition arbeitete vertrauensvoll und war bei den Deutschen sehr beliebt" – einen derartigen Eintrag wird man in den Geschichtsbüchern über die erste deutsche "Ampel" im Bundestag wohl niemals finden.

Noch halten SPD, Grüne und FDP aneinander fest, aber es ist offensichtlich: Dieses Bündnis hatte nicht viele gute Zeiten – und auch diese sind vorbei. Die Ampel liegt am Boden.

CDU-Chef Friedrich Merz
Wirkt planlos: CDU-Chef Friedrich Merz.
IMAGO/Bernd Elmenthaler

Klar kann man verstehen, dass die FDP, in Person ihres Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai, schon von einer neuen Partnerschaft mit der CDU/CSU träumt. Zurück zu Schwarz-Gelb, da gäbe es wenigstens eine gemeinsame Richtung. Beinahe hat man Mitleid mit der FDP. Sie würde derzeit nicht einmal den Einzug in den Bundestag schaffen. Ihre verzweifelte Anbiederung tut fast weh.

Den Kopf schütteln kann man auch nur über CDU-Chef Friedrich Merz. Sein Zickzackkurs gegenüber den Grünen ist unverständlich. Mal verdammt er sie, dann erhebt er sie wieder zu einem möglichen Koalitionspartner, um kurz darauf auf Distanz zu gehen. Auch der Ampel und dem roten Kanzler Olaf Scholz bot Merz zunächst, zu Beginn des Ukrainekriegs, Zusammenarbeit an. Vor kurzem aber kündigte er diese im Bundestag wutschnaubend auf.

Bei allem Verständnis für Meinungsänderungen – Merz wirkt planlos. Dabei will er sich doch als zuverlässige Alternative zu Scholz präsentieren. So klappt das nicht. (Birgit Baumann, 20.2.2024)