Neben Gmail bietet Google über 50 andere webbasierte Produkte an.
AP/Richard Drew

Es ist einfacher denn je, Falschinformationen auf dem Kurznachrichtendienst X zu verbreiten. Nach Elon Musks Übernahme hatte das soziale Netzwerk schon mit einigen Fake News zu kämpfen. In einem neuen Fall in der Reihe von unzuverlässigen Informationen auf X wird jetzt das nahe Ende von Googles E-Mail-Dienst Gmail in Aussicht gestellt. Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikel wurde das Posting schon über sechs Millionen Mal angeschaut.

"Wir möchten Ihnen ein wichtiges Update zu Gmail mitteilen. Nach Jahren, in denen wir Millionen Menschen auf der ganzen Welt verbunden, reibungslose Kommunikation ermöglicht und unzählige Verbindungen gefördert haben, neigt sich die Reise von Gmail dem Ende zu", beginnt die vermeintliche E-Mail von Google im offiziellen Ton der Aussendungen des Tech-Konzerns. Ab dem 1. August solle der Dienst eingestellt werden, was bedeutet, dass von diesem Zeitpunkt an keine E-Mails mehr gespeichert, versendet oder empfangen werden können sollen.

Nichts davon ist wirklich in den Plänen Googles enthalten. Der E-Mail-Provider, den über 1,8 Milliarden Menschen benutzen, meldete sich mit einem kurzen Tweet zu Wort:" Gmail ist gekommen, um zu bleiben."

Mit Photoshop verändert

Scharfsinnige Beobachter konnten relativ schnell herausfinden, dass es sich bei der Meldung um eine mit Adobe Photoshop veränderte Aussendung des letzten Jahres handelt. Google hatte damals das Ende von Gmail HTML Basic View, einer abgespeckten Gmail-Variante für internetschwache Umgebungen, angekündigt. Der Tech-Konzern befand sich in einer Phase, in der viele Legacy-Produkte aufgrund von fehlender Wirtschaftlichkeit eingespart wurden. Der obige Post stellt dieses Verhalten der Firma offenbar gewollt satirisch dar.

Dieses Posting ist sicher nicht der erste oder letzte Fall von Fake News auf X. Nach dem Besitzerwechsel hat sich die Qualität der Informationen auf X deutlich verschlechtert. Früher konnte der blaue Verifizerungshaken noch Auskunft über die wahre Identität des Nutzers geben. Mittlerweile trennen einen nur noch eine monatliche Gebühr von acht amerikanischen Dollars, um die eigenen Posts für die anderen User sichtbarer zu machen. So konnte auch der Internettroll @growing_daniel mit einem nur sieben Worte zählenden Tweet für gehörige Verwirrung sorgen. (red, 23.2.2024)