Machen bittere Tage durch: Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein Fanclub FCSK.
APA/HELMUT FOHRINGER

Bittere Tage macht der FCSK, der Fanclub Sebastian Kurz, durch. Obwohl die Verurteilung des alerten Ex-Kanzlers noch nicht einmal in Rechtskraft erwachsen ist, empfinden die FCSK-Mitglieder den Richterspruch als brennende Schmach und rücken beherzt zur Verteidigung von SK aus. Dass Richter Michael Radasztics im Gegensatz zu Kurz sein Jusstudium fertiggebracht hat, ficht den FCSK dabei keineswegs an.

Laura Sachslehner bemühte geschickt die Logik des Fußballspiels, um Kurz eine postprozessuale Unschuldsbescheinigung auszustellen: In zwei Anklagepunkten wurde er freigesprochen, in einem verurteilt, somit zwei zu eins. Ein ausgezeichnetes Omen für die Berufungsrunde!

Auch der NR-Abgeordnete Martin Engelberg hat sich in der Causa profiliert. Alle Juristen, mit denen er gesprochen habe – vermutlich keine aus der linken Reichshälfte –, hätten sich gewundert, dass es überhaupt zum Prozess gekommen sei. Es sei ja nur um "Wortklauberei und Semantik" gegangen. Das widerspricht den Prinzipien des Hobbyjuristen Engelberg: Wortbedeutungen werden generell überschätzt, und in einem Strafprozess haben sie rein gar nichts zu suchen!

Eine extravagante Rechtsansicht mit klar türkisem Stich, die der herrschenden Lehre diametral entgegengesetzt ist. Für Kurz bleibt zu hoffen, dass sie sich trotzdem in der nächsten Instanz durchsetzt. Der FCSK hofft leidenschaftlich mit. (Christoph Winder, 26.2.2024)