Wien – "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk hat seine Ankündigung wahrgemacht und Extremsportler Felix Baumgartner geklagt. Wie berichtet, hatte Baumgartner Ende Jänner 2024 auf Facebook, wo er 1,1 Millionen Fans hat, geschrieben: "Da musst du schon ein fester Trottel sein, wenn du fünf Mal (!) geimpft bist, immer wieder Corona kriegst und dann noch die Impfung verteidigst. Bravo Florian Klenk FELIX #corona #impfung #impfpflicht #florianklenk #pharmaHure #falter."

"Falter"-Chefredakteur Florian Klenk klagt Extremsportler Felix Baumgartner.
Marija Kanizaj

Klenk klagt Baumgartner jetzt auf üble Nachrede und Beleidigung. Er verlangt den Zuspruch einer Entschädigung, die Urteilsveröffentlichung und Kostenersatz. Das Landesgericht für Strafsachen Wien hat Baumgartner jetzt aufgetragen, auf seiner Facebook-Seite eine Mitteilung über die Einleitung eines Medienverfahrens zu veröffentlichen – nicht rechtskräftig.

Klenk: "Etappensieg gegen den Tiefspringer"

Klenk sieht darin einen "ersten juristischen Etappensieg gegen den Tiefspringer", wie er auf Facebook schrieb. "Der Leser aus dem Kreis der an der Meinung eines Extremsportlers interessierten Personen versteht diese Veröffentlichung so, dass der Antragsteller ein Trottel sei und Interessen der Pharmaindustrie dadurch vertrete, dass er Werbung für die Corona-Impfung betreibe", argumentiert das Gericht. Es sei anzunehmen, dass die Veröffentlichung den objektiven Tatbestand der üblen Nachrede erfülle. Die Klage hat Rechtsanwalt Alfred Noll eingebracht.

Baumgartner, der 2012 mit dem Stratosphärensprung im Dienste von Red Bull bekannt wurde, bezog sich bei seinem Facebook-Eintrag auf einen Tweet, den "Falter"-Chefredakteur Klenk bereits am 1. Dezember 2023 geschrieben hatte, dass er zum zweiten Mal Corona durchmache. Weil er fünfmal geimpft sei, verlaufe die Erkrankung moderat, schrieb er.

Spendenaufforderung

Klenk hatte ankündigt, nicht nur Baumgartner zu klagen, sondern auch jene Personen zur Verantwortung zu ziehen, die das Posting geteilt hatten.* Sein Vergleichsvorschlag: 500 Euro an Momo. Baumgartner hat nach eigenen Angaben 5.000 Euro gespendet, ohne sich allerdings inhaltlich von seinem Beitrag zu distanzieren. (omark, 26.2.2024)