Schweizer Münzen und Geldscheine
Die Schweizer Pensionisten bekommen künftig nicht zwölf, sondern 13 Pensionsbezüge. Das soll den Kostendruck senken.
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Schweizer Pensionisten können sich freuen. Sie werden eine 13. Rentenzahlung pro Jahr erhalten. Eine Mehrheit von 58 Prozent der eidgenössischen Bevölkerung votierte laut Hochrechnung des Instituts GFS Bern für die Erhöhung; auch die nötige Mehrheit der Kantone sagte demnach Ja zu mehr Geld im Alter. Mit der Entscheidung vom Sonntag erleidet die Regierung eine schwere Schlappe. Sie hatte gegen die Zusatzzahlung mobil gemacht.

Der Anspruch auf den jährlichen Zuschlag kommt nun in die Verfassung und wird nach einer Übergangsfrist wirksam. "Ein Superzeichen für unsere Rentnerinnen und Rentner", sagte Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB). Der SGB war die treibende Kraft hinter der Initiative "Für ein besseres Leben im Alter".

Kosten sind stark gestiegen

Die Gewerkschafter begründen die Notwendigkeit einer 13. Auszahlung aus der staatlichen Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) vor allem mit den steigenden Kosten. In den vergangenen Jahren hätten anschwellende Ausgaben für Mieten, Krankenkassen-Prämien, Strom und Lebensmittel eine ganze Monatsrente weggefressen. "Deshalb braucht es jetzt die 13. AHV-Rente", sagte Gewerkschaftspräsident Maillard. "Nach einem Leben voller Arbeit haben immer mehr Rentner Mühe, über die Runden zu kommen." Auch die Sozialdemokraten und die Grünen unterstützen die Forderung nach mehr Geld.

Jubel bei den Initiatoren
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Die AHV gilt als der bedeutendste Pfeiler der Altersvorsorge in Helvetien. Sie soll den Existenzbedarf decken und ist als sogenannte Volksversicherung für alle obligatorisch. Alle Arbeitnehmer zahlen ein. Zudem fließen Bundesgelder und Steuern in die AHV-Kasse.

Nicht länger arbeiten

Konkret werden die Berechtigten jedes Jahr neben den zwölf Monatsbezügen eine 13. Zahlung in gleicher Höhe erhalten. Die minimale jährliche Altersrente für Einzelne wird um 1225 Schweizer Franken (1277 Euro) auf 15.925 Franken angehoben. Die maximale jährliche Altersrente für Einzelne steigt um 2450 Schweizer Franken auf 31.850 Franken. Erwartungsgemäß abgelehnt haben die Eidgenossen eine Anhebung des Pensionsalters von 65 auf 66 Jahre. Danach sollte es an die durchschnittliche Lebenserwartung gekoppelt werden. (Jan Dirk Herbermann aus Genf, 3.3.2024)