Polizei in Berlin
Die Polizei befindet sich seit Ende Februar im Großeinsatz, um ehemalige RAF-Terroristen zu finden.
EPA/HANNIBAL HANSCHKE

Berlin/Hannover – Erneut hat es auf der Suche nach den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub einen Großeinsatz eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei aus Niedersachsen in Berlin-Friedrichshain gegeben. Es habe Hinweise auf ein Objekt gegeben, Einsatzkräfte hätten eine Wohnung in einem Studentenwohnheim durchsucht, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts Niedersachsen am Dienstag.

Weitere Durchsuchungen

Festnahmen habe es nicht gegeben. Fotos zeigen, wie schwerbewaffnete Polizisten mit Helmen in der Nacht auf Dienstag in das Wohnheim an der Straße der Pariser Kommune eindringen.

Außerdem setzten die Beamten die Untersuchung einer Wohnung in der Grünberger Straße fort, die am Sonntagabend durchsucht worden war, wie die Sprecherin sagte. Weitere Details nannte das Landeskriminalamt nicht.

Vor 30 Jahren untergetaucht

Die Suche fokussiert sich derzeit auf Garweg: Dieser soll zeitweise in einem Bauwagen auf einem Gelände in Berlin-Friedrichshain gelebt haben. Die Polizei hat das Gelände und zwei Berliner Wohnungen in den vergangenen Tagen durchsucht, der Bauwagen wurde für weitere Untersuchungen abtransportiert. Am 26. Februar war in Berlin bereits die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen worden. Die 65-Jährige sowie Garweg und Staub waren vor über 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an.

Angesichts der intensiven Polizeifahndung wollen sich Mitglieder der linksextremen Szene mit gezielten Hinweisen auf die ermittelnden Einheiten wehren. Auf der Internetseite Indymedia veröffentlichten anonyme Autoren Fotos von zivilen Polizei-Transportern, Nummernschilder von Spezialeinsatzkommandos (SEK) aus Berlin und Niedersachsen und Orte von Einsatzvorbereitungen. Man wolle der "Menschenjagd etwas entgegensetzen" und die Solidarität mit den untergetauchten früheren RAF-Mitgliedern zeigen, heißt es auf der Seite. (APA, 5.3.2024)