Es ist nichts als glücklicher Zufall, dass erst jetzt – vier Monate nachdem die jemenitischen Huthi-Rebellen mit ihren Angriffen auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden begonnen haben – die ersten Menschen zu Tode gekommen sind: drei Seeleute von den Philippinen und aus Vietnam. Der Vorfall kommt eine Woche nach einer weiteren schlimmen Premiere. Erstmals sank ein Schiff nach Huthi-Raketenbeschuss, noch dazu mit Düngemittel beladen.
Die Huthis sind ursprünglich eine lokale Gruppe aus dem Nordjemen, die, vom Iran gegen Saudi-Arabien unterstützt, seit fast zehn Jahren die jemenitische Hauptstadt Sanaa kontrolliert. Mit der 2023 einsetzenden Normalisierung der Beziehungen zwischen Teheran und Riad drohte Bedeutungsverlust. Der Gazakrieg bot ihnen die Bühne für einen globalen Auftritt: In Solidarität mit der Hamas stören sie die internationale Schifffahrt zwischen Asien und Europa.
Unterwegs nach Saudi-Arabien
Der am Mittwoch getroffene Frachter hat die übliche internationale Aufstellung, von der Flagge Barbados' über die liberianische Eignerfirma bis zum griechischen Betreiber. Und es brachte Stahl von China nach Saudi-Arabien. In beiden Ländern dürfte der Unmut über die Huthis wachsen, Israel und die Palästinenser hin oder her. Mitte Februar erwischten sie auch ein Schiff mit einer für den Iran bestimmten Maisladung. Diese "Unfälle" könnten effektiver als die US-Militärkampagnen dazu beitragen, dem Spuk ein Ende zu setzen. (Gudrun Harrer, 7.3.2024)