EU-Parlament EU-Wahl
Das versammelte EU-Parlament in Straßburg.
IMAGO/Panama Pictures

Mit dem neuen Online-Tool "iVote" will das Meinungsforschungsinstitut OGM eine Entscheidungshilfe für die EU-Wahl am 9. Juni bieten. Auf www.ivote.at können potenzielle Wählerinnen und Wähler beantworten, wie sie zu verschiedenen Sachfragen stehen und wie wichtig sie ihnen sind - als Ergebnis erhalten sie ein Ranking, welche Parteien am besten zu den eigenen Vorstellungen passen.

"Wir wollen damit mehr Information und Sachlichkeit in das Wahlverhalten bringen", erklärte OGM-Chef Wolfgang Bachmayer gegenüber der APA das Projekt "iVote". "Die Wähler erhalten ein individuelles Bild, wie sehr die Parteien zu den eigenen Vorstellungen passen oder nicht. Da kann durchaus ein Ergebnis herauskommen, das sich vom geplanten Wahlverhalten unterscheidet", meinte Reinhard Heinisch, Vorstand des Instituts für Politikwissenschaften an der Universität Salzburg, der seit kurzem Mitglied des OGM-Teams ist und das neue Tool mitentwickelt hat.

Anonym und kostenlos

"Hinter dem abschließenden Ranking 'welche Partei passt sachpolitisch am besten zu mir?' steht ein statistisches Modell der individuell abgestuften Zuordnung der Sachthemen zu den Parteien und ihrer Wichtigkeit für die eigene Wahlentscheidung", erläuterte Datenwissenschafter und OGM-Prokurist Johannes Klotz. Basis für die Auswahl der Themen und den Zuordnungsgrad zu den Parteien waren laut OGM die Analyse Hunderter Medienberichte und Presseaussendungen, eine systematische Analyse der Parteiaussagen und der Parlamentskorrespondenz, eine Befragung von 1.000 Wahlberechtigten sowie die Einschätzungen von Innenpolitik-Journalisten. Die Teilnahme an "iVote" ist anonym und kostenlos. Die Angaben werden statistisch ausgewertet, ein Rückschluss auf einzelne Personen sei dabei aber nicht möglich, versichert OGM.

Nicht mehr zur Verfügung steht heuer im Superwahljahr nach zwei Jahrzehnten aus finanziellen Gründen die Online-Wahlentscheidungshilfe "wahlkabine.at", wie die Verantwortlichen von "t0/ Institut für Neue Kulturtechnologien" im Herbst bekannt gegeben hatten. Für "wahlkabine.at" wurden die Standpunkte bei den Parteien abgefragt und dann von einem Redaktionsteam geprüft. (APA, 8.3.2024)