Flugzeugturbine
Ein Münzwurf in eine Turbine (Symbolfoto) verzögerte den Abflug.
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Sanya / San Francisco – Ein Reisender hat auf der südchinesischen Urlaubsinsel Hainan Münzen in eine Flugzeugturbine geworfen und damit den Start des Fliegers um mehrere Stunden verzögert. Der Passagier sei von der Flughafenpolizei weggebracht worden, bestätigte die Fluglinie Southern China Airlines dem chinesischen Staatsradio. Die Maschine sollte eigentlich am Mittwochvormittag von Sanya nach Peking fliegen.

Mit dem Münzwurf sorgte der Passagier chinesischen Medienberichten zufolge für eine fast vierstündige Verspätung, da die Turbine des Fliegers untersucht werden musste. In den vergangenen Jahren warfen Flugreisende in China immer wieder Münzen in die Turbinen von Maschinen. Bei dem abergläubischen Ritual fungiert das Triebwerk wohl als eine Art Wunschbrunnen, mit dem sich die Passagiere eine sichere Reise wünschen.

Aufwendige Untersuchung

Das Flug- und Bodenpersonal musste die Turbinen danach allerdings aufwendig untersuchen, was zu großer Verspätung führte. Im Februar 2019 kam ein Mann zehn Tage in Disziplinarhaft, nachdem sein Münzwurf in ein Triebwerk eine Annullierung des innerchinesischen Fluges von Anqing nach Kunming zur Folge gehabt hatte. Später wurde er laut Medienberichten zu einer Zahlung von 120.000 Yuan (15.000 Euro) an die betroffenen Airlines verurteilt.

Mittlerweile zeigen chinesische Airlines auf Flügen teilweise Videos über das Fehlverhalten von Reisenden der vergangenen Jahre und die Strafen, die sie dafür erhielten. China Southern Airlines veröffentlichte nach dem Vorfall auf Hainan ein Video auf der Plattform Weibo. Darin machte die Fluglinie auf die Gefahren von "unzivilisiertem Verhalten" wie das Werfen von Münzen in Turbinen für die Flugsicherheit und die Konsequenzen wie eine Annullierung aufmerksam.

Boeing 777 verlor Rad bei Start in San Francisco

Weitere Luftfahrt-Nachrichten gibt es aus den USA. Eine Boeing 777 der Fluggesellschaft United Airlines verlor beim Start in San Francisco am Donnerstag ein Rad. Die Maschine mit rund 250 Personen an Bord, die eigentlich nach Japan fliegen sollte, landete wenig später problemlos in Los Angeles. United betonte, dass Passagierflugzeuge darauf ausgelegt seien, mit fehlenden oder beschädigten Reifen zu landen. Eine Boeing 777 hat auf jeder Seite unter den Tragflächen jeweils sechs Räder.

Boeing steht aktuell verstärkt im Blickfeld, nachdem Anfang Jänner eine so gut wie neue Maschine des Typs 737-9 Max im Steigflug nach dem Start ein Rumpfteil verloren hat. Die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass an dem Teil vier Befestigungsbolzen fehlten. Probleme mit Reifen, die ständig extremen Belastungen ausgesetzt sind, gibt es allerdings immer wieder bei Flugzeugen verschiedener Hersteller und Airlines. So verlor im Jänner eine Boeing 757 ein Rad kurz vor dem Start in Atlanta, im Februar musste ein Airbus A319 in Brasilien aufgrund eines fehlenden Reifens landen. (APA, 8.3.2024)