Laut den Mitarbeitern verschluckt das wellenförmige Dach des Komplexes Breitbandinternet wie das Bermudadreieck.
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Google ist für seine modernen Coworking-Spaces bekannt. Eine Vielzahl von jungen vielversprechenden Silicon-Valley-Entwicklern sehnt sich nach den offenen Liegestuhl-lastigen Räumen, in denen der Tech-Konzern an seinen neuesten Innovationen arbeitet. Im Bay View Campus, dem ersten von Google für die Belegschaft geplanten und erbauten Gebäude, siedelte sich deshalb das hinter dem vielversprechenden Large Language Model Gemini stehende KI-Team an. Das neue Hauptquartier für Googles KI-Bemühungen bringt aber auch neue Probleme für die Belegschaft.

Obwohl einige Experten für künstliche Intelligenz sicherlich Gefallen an den integrierten Cafés und Meetingräumen mit Tischtennisplatten finden, äußerten sie sich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters über die Schwierigkeiten bei ihrer Arbeit aufgrund von nicht beziehungsweise schlecht funktionierendem Internet.

Die offene Gestaltung der Büroräume von Google verträgt sich offenbar nicht mit der WLAN-Verbindung. Anstatt Meetings, wie von Google geplant, an variablen Orten oder auf den besagten Liegestühlen durchzuführen, sind die Mitarbeiter gezwungen, auf ihren Plätzen bei den Ethernet-Kabelbuchsen sitzen zu bleiben. Manche Entwickler greifen auf den Hotspot ihres Smartphones zurück, um mobil zu bleiben.

Der Arbeitsplatz der Zukunft?

Google hatte mit seinem ersten eigenen Bauvorhaben viel vor. Das Unternehmen bewarb das neue Gebäude und den umliegenden Campus in einem 229-seitigen Hochglanzbuch. Dort ist die Rede von hochmodernen Einrichtungen und "einer Umgebung, in der jeder die nötigen Werkzeuge für seinen Erfolg hat". Es scheint, der Internetriese hat eines dieser Werkzeuge bei der Planung vergessen.

Im oberen Bereich des zweistöckigen Gebäudes befinden sich die "Teamspaces" und Schreibtische, die in sogenannten Nachbarschaften organisiert sind. Über Rampen und Aufzüge kommt man in den unteren Stock, der mit seinen sieben Cafés und mehreren Aufenthaltsräumen ein Stück Freizeit ins Büro bringen soll. Das Design soll jedem Platz natürliches Sonnenlicht und einen Blick aufs Meer ermöglichen. Nur das Internet kommt in dieser Rechnung offenbar zu kurz. (gld, 11.3.2024)