Österreichs Onlinevermarkter verlangen, "dass die Politik die globalen Plattformen nicht länger durch Werbeschaltungen mit Steuergeld unterstützt". Google/Youtube lag unter den Konzernen mit den höchsten öffentlichen Werbebudgets im dritten Quartal 2023 hinter Mediaprint, ORF und Styria mit 3,1 Millionen Euro Buchungen von öffentlichen Stellen auf Platz vier. Meta (Facebook, Instagram, Whatsapp) lag mit 1,6 Millionen in diesem Quartal auf Platz acht.

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An Google geht eines der größten Werbebudgets öffentlicher Stellen aus Österreich.
AFP Kirill Kudryavtsev

In einem Positionspapier fordern sie zudem wie zuletzt eine Vielzahl von Branchenverbänden, dass die Einnahmen aus der Digitalsteuer auf Onlinewerbung bei Konzernen wie Alphabet und Meta zur Gänze in Medienförderungen geht. 2023 nahm die Republik aus der Digitalsteuer 103 Millionen Euro ein.

Die österreichische Digitaltransformationsförderung, bisher ausgeschüttet an traditionelle Medienunternehmen, müsse auch an reine Digitalmedien und auch Vermarkter gehen, fordert die Organisation der Onlinevermarkter in der Onlinewerbeorganisation IAB.

Der Onlinevermarkterkreis verweist auf die Ende Februar präsentierte Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) über soziale Medien, in denen die ÖAW eine Gefahr für die Demokratie ausmacht. Sie plädiert für eine Reform der Medienförderung und der öffentlichen Werbebuchungen. Auch der Vermarkterkreis findet: "Demokratiepolitisch verantwortungsvolle Regulierung öffentlicher Werbeaufträge sowie eine konsequente Ausrichtung der Medienförderung an journalistischer Qualität" seien "unerlässlich für die Stärkung der heimischen Medienlandschaft und somit der Demokratie".

Ethikrat für politische Werbung in Social Media

Die ÖAW schlägt auch vor, einen Ethikrat für politische Werbung und PR in sozialen Medien einzurichten, ähnlich dem als Selbstkontrollorgan der Branche organisierten Werberat, der auch öffentlich gefördert wird, oder dem PR-Ethikrat. Dieses Gremium würde dazu beitragen, ethische Standards und Transparenz in der politischen Onlinekommunikation zu gewährleisten, finden die Onlinevermarkter.

Im sogenannten Onlinevermarkterkreis des IAB Austria: Eugen Schmidt (AboutMedia), er leitet den Vermarkterkreis, sowie Michael Buchbinder (ProSiebenSat1Puls 4), Pierre Greber (COPE), Martin Kaindel (Manstein Zeitschriftenverlag), Alexander Leitner (Goldbach Austria), Bernd Platzer (Purpur Media), Maximilian Pruscha (YOC), Michael Prüwasser (DER STANDARD), Matthias Seiringer (ORF-Enterprise) und Christopher Sima (Krone Multimedia). (red, 12.3.2024)