R1 Pocket
Das knapp 200 Dollar teure Gerät passt in jede Hosentasche.
Rabbit

Auf der Tech-Messe CES in Las Vegas Anfang des Jahres war das Rabbit R1 sicher eine der beeindruckendsten Ankündigungen. Das Tool im orangen Retro-Design soll nach Vorstellung der Entwickler herkömmliche Smartphones ersetzen, indem die Userinnen und User einfach mit einer integrierten künstlichen Intelligenz (KI) sprechen. Innerhalb nur eines Tages verzeichnete das Start-up 10.000 Vorbestellungen.

Funktionen des Rabbit R1

In den vergangenen Wochen hat Rabbit-CEO Jesse Lyu auf X, vormals bekannt als Twitter, immer wieder neue Funktionen des Rabbit R1 präsentiert. Zuletzt zeigte er etwa in einem Video, wie Notizen aufgenommen werden. So startet man die Aufnahme via Sprachbefehl, nach dem Beenden ist die Audiodatei inklusive Transkript über die Cloud auf anderen Geräten verfügbar.

Beeindruckender ist aber eine Funktion, die der CEO bereits Mitte Februar präsentiert hatte. Hier sagt er dem Gerät, dass er ein Problem mit seinem Thermostat habe und bittet die KI, ihm zu helfen. Das Rabbit R1 nutzt anschließend die integrierte Kamera und die Bilderkennungssoftware, um das Problem zu erkennen. Anschließend wird eine Analyse der Situation plus Hilfestellung geboten.

Wenige Tage zuvor zeigte er eine Funktion, bei der die Kamera eine Packung Kitkat erkennt und den Text in englische Sprache übersetzt.

Ende Jänner wiederum hielt er das Gerät an einen Bildschirm, auf dem ein Bewerbungsschreiben zu sehen war. Lyu forderte die KI auf, eine Absage zu formulieren, was das Gerät ebenfalls tat.

In einem Artikel des Fachmediums Techradar wird angemerkt, dass es sich bei der Präsentation zwar noch um eine frühe Tech-Demo handle, diese aber klar die Mission des Start-ups demonstriere: ein möglichst einfach zu benutzendes Gadget erschaffen. So gibt es nur wenige Buttons und kein Raster aus Apps, durch welches sich der User navigieren muss. Da sehr viele Funktionen des Gadgets in der Cloud laufen, dürfte eine konstante Internetverbindung für die Nutzung selbiger aber essenziell sein.

Andererseits heißt es in dem Artikel des Fachmediums, dass die Notizen-Funktion keine echte Neuigkeit gegenüber dem bietet, was moderne Smartphones mit entsprechenden Diktiergeräte-Apps oder Speech-to-Text-Convertern leisten können. Ähnliches gilt für die E-Mail: Auch bereits bestehende Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT oder Google Gemini können bereits Antworten auf derartige Nachrichten verfassen.

Large Action Model

Das Start-up betont allerdings auch, dass es sich bei der eigenen KI nicht um ein LLM, sondern um ein "Large Action Model" handelt. Auf der Website werden Funktionen wie die Suche nach Informationen, das Abspielen von Musik, das Bestellen eines Mietwagens oder einer Essenslieferung sowie Übersetzungen als optimale Anwendungen für das Large Action Model genannt.

Introducing r1
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rabbit

Hardwareseitig ist das 199 Dollar teure Gadget mit einem 2,88 Zoll großen Touchscreen ausgestattet, welcher über das aktuelle Geschehen informiert. Die zuvor demonstrierte Bilderkennung wird durch eine rotierende Kamera ermöglicht. Mit einem Scroll-Rad soll man sich einfacher durch die Menüs bewegen können, die Spracheingabe wird über einen Push-to-Talk-Button aktiviert.

Die Internetverbindung wird über einen integrierten SIM-Karten-Slot geboten, ein USB-C-Port ist ebenfalls mit an Bord. Der Akku soll laut Hersteller auf jeden Fall einen Tag lang halten. Angetrieben wird das Gerät durch einen 2,3-GHz-MediaTek-Prozessor und 4 GB RAM, 128 GB interner Speicher wird geboten. In puncto Datenschutz betont das Start-up, dass die Kamera ausgeschaltet ist, wenn sie nicht aktiv genutzt wird und dass die KI nur "zuhört", wenn aktiv der Push-to-Talk-Button gedrückt wird. (red, 13.3.2024)