Kuvert wird eingeworfen.
Österreich und Wahlen – nicht zum ersten Mal kam es zu Problemen. Was positiv stimmen sollte: Immerhin wurden die Fehler erkannt und bekannt.
EIBNER/Daniel Fleig; via www.ima

Golling – Beim Ergebnis der Gemeindevertretungswahl in Golling im Salzburger Tennengau vom vergangenen Sonntag ist offenbar ein Fehler passiert: Im Wahllokal Obergäu seien die Stimmen zwar richtig ausgezählt worden, bei der Übermittlung der Daten seien aber die Stimmen für SPÖ und FPÖ verwechselt und damit falsch zugeordnet worden, sagte der neugewählte Bürgermeister Martin Dietrich (SPÖ) zur APA. Nun dürften zwei Mandate von der FPÖ zur SPÖ wandern, die damit stärkste Partei wird.

Fehler für designierten Bürgermeister "urpeinlich"

Einem Mitarbeiter im Gemeindeamt sei aufgefallen, dass beim Ergebnis dieses Wahllokals etwas nicht stimmen könne. "Weil der Wahlakt schon geschlossen war, haben wir das Ergebnis beeinsprucht und eine Korrektur des Ergebnisses beantragt", sagte Dietrich. Auch die FPÖ habe Einspruch eingelegt, diese wünsche eine Neuauszählung. Eine Entscheidung soll am Freitag die Bezirkswahlbehörde bei ihrer Sitzung treffen.

Es gehe um eine Differenz von 235 Stimmen, so Dietrich, der am Sonntag überraschend und gleich im ersten Anlauf die Bürgermeisterwahl für sich entschied und damit ÖVP-Bürgermeister Peter Harlander ablösen wird. Das seien rund zehn Prozent aller Stimmen – insgesamt wurden 2.426 gültige Stimmen gezählt. Nach dem vorläufigen Ergebnis hatte in der Gemeindevertretung die ÖVP mit neun Mandaten noch knapp die Nase vor der SPÖ (acht Mandate), die FPÖ kam auf vier Sitze. Sollten nun – wie zu erwarten ist – zwei blaue Mandate zur SPÖ wandern, hätte diese in der Gemeindevertretung mit zehn Mandaten die relative Mehrheit. Die ÖVP bliebe bei ihren neun Mandaten, die FPÖ würde dann nur mehr bei zwei Sitzen halten.

Der Fehler sei "urpeinlich", sagte der designierte Bürgermeister der 4.500-Einwohner-Gemeinde. (APA, 14.3.2024)