Experte Lance Davis hält einen Saugapparat auf mit Bienen besetzte Kamera.
Experte Lance Davis entfernt die Bienen von der Kamera.
EPA/JOHN G. MABANGLO

Dieses Match wird der spanische Tennisstar Carlos Alcaraz nicht so schnell vergessen. Sein Viertelfinale gegen den Deutschen Alexander Zverev beim ATP-Masters in Indian Wells musste fast zwei Stunden unterbrochen worden, weil ein Bienenschwarm über den Tenniscourt zog. Alcaraz wurde auch gestochen. Nach Wiederaufnahme des Spiels konnte er sich aber 6:3, 6:1 durchsetzen.

Alcaraz: "Es war verrückt"

Beim Stand von 1:1, neun Minuten waren gespielt, zog der Schwarm über den Centre Court und machte eine Fortsetzung des Duells zunächst unmöglich. Die Insekten hefteten sich an die TV-Kameras und attackierten auch Alcaraz.

"Ich will nicht lügen", sagte Alcaraz, der in die Stirn gestochen wurde. "Ich habe ein bisschen Angst vor Bienen. Das war mit Sicherheit das ungewöhnlichste Match, das ich je in meiner Karriere gespielt habe, erklärte der 20-Jährige, "ich dachte, es wären nur ein paar, nicht zu viele. Aber ich sah zum Himmel und da waren Tausende, Abertausende, steckten in meinen Haaren und flogen auf mich zu. Es war verrückt."

Die Bieneninvasion
Sky Sports

Die Spieler flohen in die Kabinen. Schiedsrichter Mohamed Lahyani verkündete: "Meine Damen und Herren, das Spiel ist wegen einer Bieneninvasion unterbrochen." Nach rund 45 Minuten saugte Imker Lance Davis die Bienen mit einem Apparat von der Spidercam, wohlgemerkt ohne Schutzanzug. Davis ist der Präsident des "Palm Desert's Killer Bee Live Removal". Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Bienen sicher zu entfernen, ohne diese dabei zu töten.

Davis schätzt, dass es rund 3.500 Bienen waren. "Ein kleiner Schwarm", sagte der Experte auf der ATP-Website. Er hat "ein paar hundert Bienenstöcke". Diese beherbergen normalerweise bis zu 50.000 Bienen. "Je mehr Bienen, desto mehr Honig."

In den sozialen Medien wurde Davis gefeiert. US-Komiker Ben Stiller schrieb etwa auf X, vormals Twitter: "Der Bieneninvasions-Typ ist sehr cool. Furchtlos".

Alcaraz nun gegen Sinner

Alcaraz trifft beim mit knapp zwölf Millionen Dollar dotierten Hartplatzturnier nun auf Australian-Open-Sieger Jannik Sinner aus Italien.

Das bisher letzte Aufeinandertreffen mit Wimbledon-Sieger Alcaraz im Viertelfinale von Melbourne hatte Zverev nach einer beeindruckenden Vorstellung noch für sich entschieden. Nun war der 26-Jährige chancenlos. In der Gesamtbilanz führt Zverev weiter, es steht 5:4. (sid, red, 15.3.2024)

Der Spanier blickt auf den Bienenschwarm.
Carlos Alcaraz wird noch länger an die Partie denken: "Es war verrückt"
AFP/FREDERIC J. BROWN