Kunstinstallationen
Aus der im Jänner zu Ende gegangenen Ausstellung zu einer Werkserie von Flora Hauser („Ousia“) bei Meyer-Kainer erwarb das Mumok ein kleines Wandbild und den skulpturalen Umhang.
Kati Göttfried, Meyer-Kainer

Gegen das Problem steigender Kosten ist auch der Handel mit Kunst nicht gefeit. Eine Herausforderung angesichts der Verlangsamung der Umsätze und variabler Nachfrage, während die Inflation Betriebskosten, Miete und Gehälter in die Höhe schraubt und die Ausgaben für Transporte und Messen laufend anwachsen. Überspitzt formuliert befindet sich die Rentabilität für Galerien seit Monaten im Sinkflug.

Erhöhte internationale Sichtbarkeit

Jene aus Österreich dürfen sich nun über ein Trostpflaster freuen. Wie das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) verlautbarte, wurden die Auslandsmesseförderung sowie die Galerienförderung durch Museumsankäufe erhöht.

"Die verstärkte Beteiligung heimischer Galerien an Auslandsmessen verschafft einer neuen Generation österreichischer Künstler:innen internationale Sichtbarkeit", erklärt Martin Janda, Vorsitzender des Verbandes österreichischer Galerien. Für ihre Karriere ist die Aufbauarbeit auf Kunstmessen im Ausland essenziell. Die Erhöhung der Fördermittel sei laut Janda insofern enorm hilfreich.

Überschneidungen bei Ankäufen

Sie steigen um 150.000 Euro auf 550.000 Euro, wobei die Maximalförderung pro einreichender Galerie auf 25.000 Euro angehoben wird. Für "Off-Messen" wird die finanzielle Unterstützung von 4000 auf 8000 Euro verdoppelt. Jährlich profitieren über 40 Galerien bei bis zu 80 Messen mit österreichischer Kunst von diesem Programm, das seit 2022 über den Galerienverband abgewickelt wird. Das stärkste Interesse der Förderwerber besteht heuer an der Art Cologne (15), gefolgt von der Artissima in Turin (14), der Art Düsseldorf und der Art Basel (je sieben).

Die Galerienförderung durch Museumsankäufe wurde nun vom BMKÖS um 200.000 Euro auf jährlich 750.000 Euro erhöht. Die Museen bekommen für Ankäufe damit jeweils 50.000 Euro (zuvor 36.500 Euro), die sie ihrerseits um 50 Prozent (25.000 Euro) aufstocken müssen. Die vorläufige Bilanz seit der Einführung dieser Subvention im Jahr 2001: 15 Museen des Bundes und der Länder erhielten seither rund zwölf Millionen Euro für Ankäufe, um ihre Sammlungen "um Werke junger und wegweisender Künstler:innen" und um solche von "emerging artists" zu erweitern.

2022 über Galerienförderung finanziert: Marina Fausts "ambulant #5" (Galerie Gianni Manhattan) im Belvedere.
Marina Faust, Foto: Johannes St

Ratenzahlung im Mak

Die Auswahl der Arbeiten ist dabei den Museen vorbehalten, woraus sich teils auch Überschneidungen ergeben, wie eine STANDARD-Anfrage zu den Ankäufen 2023 bei Bundesmuseen ergab. Die Galeristin Sophie Tappeiner konnte Werke der steirischen Künstlerin Angelika Loderer, die seit 2019 auch im Bestand des Belvedere vertreten ist, in zwei weiteren Bundesmuseen platzieren: Die Albertina erwarb je eine Skulptur (Aluminiumguss) aus dem Jahr 2016 (Mittens, 20.800 Euro) sowie von 2023 (Time trap, 12.800 Euro) und das Museum für angewandte Kunst (Mak) eine zweiteilige Bronze (Counterpart (9), 2023).

Zu den anderen subventionierten Mak-Zugängen gehörten neben Schmuck (Hanna Kowalska via Elisabeth Habig) etwa ein Relief von Florian Pumhösl (Kanal Abschnitt VI, 2017) und eine Skulptur von Michèle Pagel (Danke, dass ich danken darf, 2023), die bei der Galerie Meyer-Kainer "über zwei Jahre angekauft werden", sodass also 2023 vorerst nur Teilbeträge aus der Förderung bezahlt wurden.

Bescheidenes Belvedere

An das Museum moderner Kunst (Mumok) vermittelte Meyer-Kainer weiters ein Wandbild (Apokalypse: Map, detail #02, 2020) sowie einen skulpturalen Umhang (Ousia 1, 2023) von Flora Hauser, Sophie Tappeiner ihrerseits eine Skulptur (Housing Anxiety #9) der in Russland gebürtigen und in Wien lebenden und arbeitenden Künstlerin Irina Lotarevich. Über den Galeristen Felix Gaudlitz kamen fünf Arbeiten der aus Villach gebürtigen Künstlerin Tanja Widmann in den Mumok-Bestand, die über die Galerienförderung sowie die Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste finanziert wurden.

Die Albertina stockte über diese Förderschiene die Fotosammlung um insgesamt 19 Arbeiten (je 1100 Euro) von Leo Kandl (Galerie Rauminhalt Harald Bichler) auf. Das Belvedere blieb mit zwei Ankäufen bescheiden: Drawing Manifesto (2022– 2023) von Robert Gabries (Galerie Gregor Podnar) einerseits und andererseits B-Girls, Go! (2018) von Maruša Sagadin (Christine-König-Galerie). (Olga Kronsteiner, 16.3.2024)