Yad Vashem
Es wird auch weiterhin Freunde der Gedenkstätte Yad Vashem in Österreich geben, meint der Sprecher des Vorstands des Gedenkvereins Freunde von Yad Vashem Österreich.
EPA

Linz – Bei der Generalversammlung des Gedenkvereins Freunde von Yad Vashem Österreich sollte am Mittwoch ein neuer Vorstand gewählt werden. Nachdem die einzige verbleibende Liste zurückziehen musste, steht nun aber die Abstimmung über die Auflösung des Vereins auf der Tagesordnung, bestätigte der Sprecher des amtierenden Vorstands, Georg Schuster, mehrere Medienberichte am Dienstag. Damit wäre der Weg für eine Neugründung frei.

Die Liste 1 musste zurückziehen, weil bei ihrer erstgereihten Kandidatin eine Unvereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt bestanden hätte. Bereits im Februar zog sich die Liste 2 zurück, die aus Politikerinnen und Politikern bestand. Sie beinhaltete auch den Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ), was von Mauthausen-Komitee und Israelitischer Religionsgemeinschaft heftig kritisiert wurde.

"Wir hören auf" nach 20 Jahren

Es sei versucht worden, eine neue Person für die Liste 1 zu finden, sagte Schuster der APA, aber das sei schwierig. Eine Auflösung sieht er nicht dramatisch. "Sollte der Verein aufgelöst werden, ist das nicht das Ende der Zivilgesellschaft in Österreich und bedeutet das nicht, dass Yad Vashem keine Freunde mehr in Österreich hat." Immerhin sei dann eine Neugründung möglich, "aber das haben wir nicht mehr in der Hand, wir hören auf", nimmt er den nach 20 Jahren abtretenden Vorstand aus der Verantwortung. Dieser habe aus Leuten im Pensionsalter und aus mitten im Berufsleben stehenden Personen bestanden. "Es ist notwendig, die Jugend zu adressieren", regte Schuster an. Vielleicht brauche es auch eine neue Bewegung. (APA, 19.3.2024)