Bunt gefärbte Ostereier
Ein prall gefülltes Eierkörbchen zu Ostern könnte in Norwegen zum Risiko werden. Die Eier sind knapp, Konsumenten werden nun dazu angehalten, diese nicht zu horten.
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Es klingt fast absurd. Ausgerechnet im durch sein Erdöl und Gas reichsten Land Europas herrscht Eiermangel. Norwegens Supermärkte würden gerne mehr Eier bekommen, als derzeit geliefert werden. Die hohe Nachfrage kann nicht gedeckt werden mit der derzeitig verfügbaren Eiermenge. Der Fleisch- und Eierproduzent Nortura hat nun mehrere Maßnahmen ergriffen, warnt aber dennoch davor, dass Kunden Eier hamstern könnten. In Supermärkten hängen Schilder am Eierregal: "Wegen der großen Nachfrage nach Eiern können sie periodenweise ausverkauft sein. Unsere Lieferanten liefern fortlaufend, aber zeitweise können zu wenig Eier da sein. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeit", heißt es etwa auf einem Eierplakat des Supermarkts Kiwi.

Der Mangel an Eiern dauert schon seit vergangenem Sommer an, und die Unzufriedenheit sowohl bei den Lebensmittelketten als auch bei den Zulieferern ist gewachsen. Harald Kristiansen, Kommunikationsdirektor bei Coop Norwegen, sagt, dass Coop jeden Tag Eier geliefert bekommt. „Es ist nicht so, dass es zu einer völligen Verknappung kommen wird, aber es sind generell zu wenige Eier auf dem Markt, um die hohe Nachfrage zu decken, sodass wir befürchten, dass einige Sorten für kurze Zeit ausverkauft sein könnten", sagt er.

Importquote wurde erhöht

Laut Matilda Aronsson, Kommunikationsberaterin bei Nortura, ist dies das erste Mal seit 15 Jahren, dass es zu einem Mangel an Eiern gekommen ist. "Wir haben mehrere Maßnahmen ergriffen. Unter anderem importieren wir mehr Eier für die Industrie, damit norwegische Eier an Einzelhändler und Gastronomiebetriebe verkauft werden können", erklärt sie. "Außerdem werden die Hühner einige Wochen länger produzieren, bevor sie in den Ruhestand versetzt werden", sagt sie. Das eierfreudige Ostern wird eine große Herausforderung darstellen. Aronsson sagt, dass die Eierlieferungen von Nortura bis Ostern 2024 nach dem jetzigen Stand der Dinge auf einem vertretbaren Niveau liegen sollen.

"Mit ausreichenden Importen und anderen Maßnahmen können wir sicherstellen, dass alle norwegischen Eier bis Ostern auf dem Lebensmittelmarkt erhältlich sein werden", verspricht sie. Doch gleichzeitig spricht sie eine deutliche Warnung aus. "Dies setzt voraus, dass die Menschen nicht anfangen zu hamstern, was die Situation verschlechtern könnte", sagt sie. (André Anwar aus Oslo, 20.3.2024)

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