Zwei Arbeiter bauen Motorrad zusammen.
Auch in Manila (Philippinen) werden KTM-Motorräder gebaut.
DER STANDARD / Strobl

Mattighofen/Wels – Der Stellenabbau beim oberösterreichischen Motorradhersteller KTM in Mattighofen fällt größer aus als erwartet. Zur angekündigten Streichung von 300 Posten in der Fertigung komme die Streichung von 120 Jobs in der 850 Angestellte zählenden KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH. Pierer-Mobility-Finanzvorstand Viktor Sigl bestätigte der APA einen entsprechenden Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten".

Bis zu zwei Drittel der Stellenstreichungen sollen durch natürliche Abgänge bewerkstelligt werden, sagte Sigl den "OÖN". Dennoch komme es seit Jahresbeginn zu Kündigungen: 15 seien im Jänner ausgesprochen worden, vier im Februar, 15 bis 20 sollen es im März sein. Dann sei ein Großteil der "unternehmensseitigen Maßnahmen" erledigt.

Produktionsverlagerung

Begründet wird die Verkleinerung der Forschung mit der angekündigten Produktionsverlagerung neuer Modelle nach Indien und China. "Vor allem China ist uns in der Elektromobilität und der Connectivity (Vernetzung) voraus. Da brauchen wir in Mattighofen nichts neu erfinden."

Die Zahl der freiberuflichen Motorradtester werde ebenfalls reduziert, sogar deutlich, von 150 auf 90. Aber auch ein gewisser Spargedanke wird vom Vorstand nicht in Abrede gestellt: Die zweistelligen Wachstumskurven der vergangenen Jahre seien derzeit einfach nicht in Sicht, darauf müsse man sich vorbereiten, sagte Sigl der APA.

Bei der ursprünglich angekündigten Streichung von rund 300 Jobs in der Fertigung rechnet Sigl damit, dass hier ebenfalls etwa zwei Drittel über natürliche Abgänge und ein Drittel über Kündigungen erfolgen werden. Er wolle das aber nur als vage Einschätzung verstanden wissen, die darauf basiere, dass es pro Jahr üblicherweise 200 bis 300 natürliche Abgänge gebe. Damit rechne man auch heuer. Aber eventuell könnte die Zahl auch etwas zurückgehen, weil auch "rundherum nicht mehr so händeringend nach Arbeitskräften gesucht wird", so Sigl. (APA, 21.3.2024)