Prinzessin Kate hat Krebs.
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Nach König Charles III wird nun auch Prinzessin Kate, die Gattin des Thronfolgers William, wegen Krebs behandelt. In einer gut zweiminütigen Videobotschaft wandte sich die 42-Jährige am Freitagabend an die royalen Fans aus aller Welt: Sie befinde sich im Frühstadium einer "vorsorglichen Chemotherapie" und brauche "ein wenig Zeit, Abstand und Privatsphäre".

Leger in Jeans und einem gestreiften Pullover gekleidet ließ sich die Prinzessin am Mittwoch auf einer Parkbank nahe ihres Wohnsitzes Adelaide Cottage im Schloßpark von Windsor filmen. "Es geht mir gut und ich werde jeden Tag kräftiger, indem ich mich auf meine Heilung fokussiere." Trotz ihrer insgesamt optimistischen Worte machte Kate einen angestrengten Eindruck, was durch graue Ringe unter den Augen verstärkt wurde.

Sie und ihre Familie hätten zwei "unglaublich harte Monate" hinter sich, berichtete die Prinzessin. Zwar sei ihre größere Operation im Bauchraum Mitte Januar erfolgreich gewesen. Doch hätten anschließende Tests die nachträgliche Krebsdiagnose ans Tageslicht gebracht. "Das war natürlich ein Schock."

Erholung nach der Operation

Erst nachdem sich die bis dahin als fit und sportbegeistert bekannte Mutter von drei Kindern von der Operation erholt hatte, konnte die Krebstherapie beginnen, und zwar Ende Februar. Zudem habe sie Zeit gebraucht, erläuterte Kate in ihrer Videobotschaft, gemeinsam mit ihrem Mann den Kindern George, 10, Charlotte, 8, und dem fünfjährigen Louis die Situation zu erklären, "in einer Art, die für sie angemessen ist". Den Zeitpunkt der öffentlichen Erklärung erklärten sich Kenner des Königshauses damit, dass am Freitag die Osterferien der Kinder begonnen haben.

Ganz im Stil der Königsfamilie, der die Tochter aus gutbürgerlichem Haus seit ihrer Hochzeit mit William 2011 offiziell angehört, beendete Kate ihre kurze Botschaft mit einem Gedanken an alle von Krebs Betroffenen: "Bitte verlieren Sie nicht den Glauben oder die Hoffnung. Sie sind nicht allein."

Wiederholung

Auf beinahe identische Weise wiederholt sich für die Königsfamilie damit binnen weniger Wochen eine schwere gesundheitliche Beeinträchtigung. Fast zeitgleich mit Catherine war im Januar auch der 75-Jährige König ins Spital gebracht worden, wo er sich einem Eingriff an der Prostata unterzog. Drei Wochen später gab der Buckingham-Palast die Krebsdiagnose des seit 18 Monaten Amtierenden bekannt. Wie im Fall seiner Schwiegertochter wurde auch beim Monarchen das vom Krebs betroffene Organ nicht genannt; es handele sich aber nicht um die Prostata, hieß es damals.

Seither hat der König keine öffentlichen Termine mehr wahrgenommen, ließ aber Fotos seiner Audienzen mit neuernannten Botschaftern sowie kleine Videobotschaften für wichtige Anlässe veröffentlichen. Hingegen wollte sich das Thronfolgerpaar offenbar ganz von der Öffentlichkeit abschirmen, was von vornherein "nicht realistisch" gewesen sei, wie der langjährige Königshaus-Berichterstatter Robert Jobson kürzlich dem Club der Auslandspresse FPA sagte.

Heftige Spekulationen hatte zunächst ausgelöst, dass Prinz William Ende Februar sehr kurzfristig seine Teilnahme am Gedenkgottesdienst für den verstorbenen exilierten König Konstantin von Griechenland, einen engen Verwandten der britischen Royals, abgesagt hatte. Dann konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der royal-entwöhnten Medien auf die Frage, ob zum britischen Muttertag am 10. März ein Foto der Prinzessin mit ihren Kindern zu sehen sein würde.

PR-Offensive

Der tatsächlich veröffentlichte fröhliche Schnappschuss bewirkte freilich keine Beruhigung der Gemüter, eher das Gegenteil. Nachdem führende Fotoagenturen das Foto als Manipulation bezeichnet hatten, musste sich Kate für die "Verwirrung" entschuldigen: "Wie viele Hobbyfotografen experimentiere auch ich gelegentlich mit der Bearbeitung eines Bildes." Der darauf folgende Shitstorm in den unsozialen Medien sowie die Aufregung um einen kürzlich offenbar zufällig gefilmten Einkauf in einem Farmshop dürfte das Thronfolgerpaar nun zur PR-Offensive bewogen haben.

König Charles ließ am Freitag mitteilen, er sei "so stolz" auf seine "geliebte Schwiegertochter" für deren Statement. Ähnlich äußerte sich der britische Premier Rishi Sunak: Der Prinzessin von Wales sei "der Liebe und Unterstützung des gesamten Landes" gewiss. (Sebastian Borger, 22.3.2024)