Rom – 44 Migrantinnen und Migranten, darunter elf Frauen und drei Minderjährige, sind in der Nacht auf Samstag vor der Küste von Lampedusa gerettet worden, nachdem ihr Boot gesunken war. Ein 15 Monate altes Mädchen, das mit seiner Mutter unterwegs war, wird vermisst, wie die italienischen Behörden mitteilten. Die Mutter des vermissten Kindes war ins Wasser gestürzt und konnte ihr Kind nicht retten.

Das sieben Meter lange Eisenboot, das am Donnerstag von Sfax in Tunesien abgefahren war, sank plötzlich. Das NGO-Schiff Mare Go griff ein und hievte die Migranten und Migrantinnen an Bord. Später gingen die Geretteten an Bord eines Patrouillenbootes der italienischen Küstenwache. Die Schiffbrüchigen stammen aus Burkina Faso, Guinea, Mali und dem Senegal.

Ein Flüchtlingsboot ohne Antrieb
9.479 Menschen sind seit Anfang 2024 nach Seefahrten über das Mittelmeer eingetroffen (Symbolbild).
Helena Lea Manhartsberger

Schiffbrüchige an Patrouillenboot übergeben

Die Migranten und Migrantinnen zahlten eigenen Angaben zufolge 1.000 Euro pro Kopf für die Überfahrt. Die 44 Geretteten zählen zu einer Gruppe von 620 Menschen, die in der Nacht auf Samstag an Bord von 13 Booten auf Lampedusa gelandet sind. Im Hotspot der süditalienischen Insel befinden sich derzeit mehr als 1.000 Migranten und Migrantinnen.

Bei einem gemeinsamen Einsatz der Mare Ionio, einem Schiff der italienischen NGO Mediterranea, und einem Patrouillenboot der italienischen Küstenwache wurden am Samstag 59 Menschen gerettet, darunter zwei schwangere Frauen, die sich auf einem überfüllten Boot in Schwierigkeiten befanden. Die Rettung fand nach Angaben der NGO 43 Meilen südlich von Lampedusa statt. Die Crew des NGO-Schiffs stabilisierte das in Seenot geratene Migrantenboot, verteilte die Schwimmwesten und übergab die ersten Schiffbrüchigen an das Patrouillenboot der italienischen Küstenwache.

9.479 Menschen sind seit Anfang 2024 nach Seefahrten über das Mittelmeer eingetroffen. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es noch 20.364 gewesen, teilte das italienische Innenministerium mit. (APA, red, 23.3.2024)