Hyundai leistet sich bei der E-Mobilität zwei Zugänge: Einmal eine reine Elektroplattform mit 800-Volt-Technik, einmal, wie beim Kona, eine Mischplattform mit 400.

Mit den Autonamen ist es so eine Sache. Sie sollten kurz, prägnant und dabei nicht anstößig sein. Manche Autohersteller verzichten auch ganz auf Namen und versehen ihre Modelle mit Buchstaben- und Ziffernfolgen. Hyundai nicht. Der südkoreanische Autobauer hat 2017 den ersten Kona auf den Markt gebracht, anfangs als Benziner, dann auch als Hybrid- und reines Elektrofahrzeug. Inzwischen ist, seit vergangenem Jahr, die zweite Generation im Rennen, und von der haben wir uns kurz die batterieelektrische Version angesehen.

Kona bedeutet übrigens auf Isländisch bzw. Färöisch Frau, genauer gesagt verheiratete Frau bzw. Ehefrau. Den Namen wollen die Koreaner aber tatsächlich von einer Region auf Hawaii hergeleitet haben, die genauso heißt. Wir konnten das nicht überprüfen, so weit sind wir dann auch wieder nicht gefahren.

Aufgeräumt und technoid der Innenraum. Der Sitzkomfort ist tadellos, reichlich Fächer und Ablagen erleichtern den mobilen Alltag.
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In Portugal heißt der Hyundai Kona übrigens Kauai, weil das portugiesische Wort "cona" in der Vulgärsprache "Vulva" heißt. Genug der Namensexegese, schauen wir uns den Testwagen an. Es ist der Hyundai Kona EV in der höchsten Ausstattungslinie Prestige. Das Auto kostet inklusive aller Extras 55.970 Euro. Der Einstiegspreis liegt bei 44.990 Euro (Smart Line, 48,4 kWh).

Die Frontpartie mutet futuristisch an. Fugen und Kanten sind gut abgedichtet – Aerodynamik wird auch bei diesem Modell großgeschrieben. Der Ansteckplatz für das Ladekabel befindet sich frontseitig links, das Kabel selbst lässt sich praktischerweise in einer eigenen Box unter der Motorhaube verstauen. Ein Pixeldesign (ein Markenzeichen aller E-Hyundais) auf der Frontschürze wertet die Optik des Fahrzeugs zusätzlich auf. Auch das Heck ist ein Blickfänger – mit durchgehendem Leuchtband und einer dritten Bremsleuchte in Form eines Edelsteins mittig in den Dachspoiler integriert.

Die Ladekabel lassen sich unter dem Kofferraumboden verstauen, so stören sie nicht.
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Der Kona Elektro ist in der zweiten Generation gewachsen, er misst nun 4,36 Meter in der Länge, 1,83 Meter in der Breite und 1,58 Meter in der Höhe. Der Radstand hat sich um ganze sechs Zentimeter auf 2,66 Meter vergrößert, was auch mehr Platz im Wageninneren und im Kofferraum bedeutet, wo nun 446 Liter Platz finden. Durch Umlegen der Rückbank vergrößert sich der Gepäckraum auf 1300 Liter. Zusätzlichen Stauraum gibt es im Untergeschoß des Kofferraums.

Den Kona Elektro gibt es mit zwei Batteriegrößen: 48,4 kWh und 65,4 kWh. Wir waren mit der kapazitätsstärkeren unterwegs. Der Elektromotor bringt dabei eine maximale Leistung von 160 kW (218 kW) an die Front. Mit einer Vollladung kamen wir im Schnitt 377 km weit. Die Angaben zur Restreichweite waren durchwegs stimmig, was leider nicht bei jedem Elektroauto der Fall ist.

Das ist zwar Geschmacksache, aber das Heck ist nicht unbedingt die Schokoladenseite des Kona.
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Das Cockpit des Kona wirkt aufgeräumt. Ausfahrbare Becherhalter in der Mittelkonsole laden zum Spielen ein. Das auf den Fahrer ausgerichtete horizontale Armaturenbrett mit zwei integrierten 12,3-Zoll-Panoramadisplays unterstreicht den Hightech-Charakter. Audio und Heizung bzw. Kühlung lassen sich intuitiv steuern, übrigens auch mittels Schalter und Tasten. Ein Head-up-Display, 360-Grad-Rundumkamera, Toter-Winkel-Assistent mit Monitor und viele weitere Helferlein runden das umfangreiche Programm ab. (Günther Strobl, 1.4.2024)