Die erste Festnahme von Pussy Riot im März 2012 löste in den russischen und internationalen Medien zahlreiche Debatten aus.
Die erste Festnahme von Pussy Riot im März 2012 löste in den russischen und internationalen Medien zahlreiche Debatten aus.
AFP/SERGEI GAPON

Wegen Kritik am russischen Krieg gegen die Ukraine hat ein Moskauer Gericht den früheren Sprecher der Punkband Pussy Riot in Abwesenheit zu einer drakonischen Haftstrafe verurteilt. Der russisch-kanadische Aktivist Pjotr Wersilow hatte in den sozialen Medien häufig Kritik am russischen Krieg in der Ukraine geäußert, darunter Videos, die Massengräber im Kiewer Vorort Butscha zeigen.

Gemäß russischen Medienberichten vom Dienstag wurde er zu einer Haftstrafe von acht Jahren und vier Monaten verurteilt. Laut dem Telegram-Kanal Ostoroschno Nowosti befand ein Moskauer Bezirksgericht Wersilow für schuldig, "vorsätzlich falsche" Informationen über das russische Militär verbreitet zu haben.

Er wurde bereits voriges Jahr dafür verurteilt, doch ein Berufungsgericht hob das Urteil im März aus unbekannten Gründen auf und ordnete eine Wiederaufnahme des Verfahrens an. Wersilow hat Russland bereits 2020 verlassen. Pussy Riot hatte in der Vergangenheit regierungskritische Aktionen an öffentlichen Orten inszeniert. So wurden 2012 Aktivistinnen nach einem "Punk-Gebet" in einer Kirche festgenommen und zu einer Haftstrafe verurteilt. (APA, 2.4.2024)