Derzeit gibt es keine neuen TV-Auftritte von Philipp Jelinek.
Heribert Corn

Ende März waren Chats zwischen ORF-Vorturner Philip Jelinek und dem ehemaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bekanntgeworden. Darin bat Jelinek Strache um Support im ORF. Er wollte "Guten Morgen Österreich" moderieren und versuchte umgekehrt, über ORF-Interna zu informieren. Jelinek schreibt etwa: "Lieber Heinz, der Kuchen wird jetzt verteilt ... wir müssen dringend die Weichen für mich stellen."

 "Ich war nie sein persönlicher Trainer"

Jelineks Sendung "Fit mit Philipp" wurde anschließend vom ORF pausiert, um die Vorwürfe zu prüfen. In der Causa Jelinek gehe es auch um das öffentliche Ansehen des ORF, sagte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann gegenüber dem "Kurier". Die Verdachtslage werde überprüft und es werde zeitnah eine Entscheidung geben. Nun hat sich Jelinek selbst "nach einer kurzen Pause" mit einem Video auf Instagram zurückgemeldet. Zwar habe ihm der ORF empfohlen, dies nicht zu tun, er sei aber ein Typ, der die Dinge anspreche und zur Sache komme, wie er sagt.

"Was den HC Strache angeht: Ja, wir haben im gleichen Fitnesscenter trainiert, haben auch immer wieder miteinander geplaudert. Nur, ich war nie sein persönlicher Trainer und ich war oder bin nie einer politischen Partei angehörig gewesen", sagt Jelinek. 20 Jahre lang habe er sich immer wieder beim ORF für Castings beworben und mit hunderten Leuten gesprochen und um Hilfe gebeten, so auch den HC Strache. "Hätte ich damals schon den Werner Kogler, den Sebastian Kurz oder die Pamela Rendi-Wagner gekannt, hätte ich die natürlich auch gefragt." Und: Natürlich habe er die Chance genutzt. Seinen Platz vor der Kamera habe er sich aber erarbeitet.

Damals habe er mit Strache in seiner Funktion als Sportminister über sein Bewegungskonzept geplaudert, dasselbe mache er aber auch mit dem gegenwärtigen Sportminister Werner Kogler. "Ich mache keinen Unterschied, wer das ist, weil letztendlich geht es um die Sache, um den Sport", sagt Jelinek.

Fitnesscoach der Fernsehnation

Den genauen Inhalt seiner Whatsapp-Chats mit HC Strache habe er selbst aus den Medien entnommen. Was genau er vor sechs Jahren geschrieben habe, wisse er nicht mehr. "Sollte ich aber übers Ziel hinausgeschossen haben, möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen", betont Jelinek im Video. Aus heutiger Sicht sei das, was er geschrieben habe, ein Fehler, "ein Blödsinn" gewesen. Wenn ihm sein Publikum aber nicht verzeihen könne, werde er das akzeptieren.

Philipp Jelinek kam in Straches Regierungszeit zum ORF, die Sendung "Fit mit Philipp" bekam er danach während der Corona-Lockdowns, sie machte ihn zum neuen Fitnesscoach der Fernsehnation. (awie, red, 7.4.2024)