Wien - Während die Programmvielfalt demnächst gehörig wächst, stagniert die Bekanntheit und Nutzung des Digitalradios DAB+. Das zeigt eine am Donnerstag von der RTR veröffentlichte Studie. Die Hälfte der österreichischen Bevölkerung gibt an, DAB+ zu kennen, ca. ein Viertel weiß von einem DAB+-fähigem Empfangsgerät im eigenen Haushalt und 18 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 15 Jahren (ca. 960.000) nutzen das digitale Antennenradio zumindest mehrmals im Monat.

DAB+-Empfangsgeräte
Die Anzahl der DAB+-Empfangsgeräte steigt, die Nutzung stagniert aber.
Digitalradio Österreich

Einbauradios in Autos mit DAB+

Damit ist die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert. Allerdings ging die Bekanntheit (2023: 54 Prozent) wie auch das Wissen um ein Empfangsgerät im Haushalt (2023: 30 Prozent) zurück. "Dieses Wahrnehmungsergebnis aus der Befragung steht im Widerspruch zu rund 239.000 neu zugelassenen Pkw im Jahr 2023, deren Einbauradios seit dem Jahr 2021 gemäß EU-Recht mit DAB+ ausgerüstet sind. Hinzu kommen rund 88.000 DAB+-Empfangsgeräte für die heimische Nutzung, die 2023 im österreichischen Einzelhandel verkauft wurden", hieß es in einer Aussendung der RTR.

"Besitzerinnen und Besitzer DAB+-tauglicher Radiogeräte nehmen die mit DAB+ verbundene Radio- und Programmvielfalt von gegenwärtig schon 30 digital übertragenen Programmen wahr, denken aber nicht gesondert darüber nach, dass ihre Radiogeräte über die Technologie verfügen, diese Programme ganz einfach und kostenlos über Antenne zu empfangen", meinte RTR-Medien-Geschäftsführer Wolfgang Struber und forderte die Programmanbieter auf, nicht darin nachzulassen, die Bevölkerung über das neue Angebot aktiv zu informieren.

Störungsfreier Empfang

DAB+ ist wie UKW-Radio über Antenne empfangbar. DAB+-Geräte unterstützen auch UKW-Programme. Nach Vorteilen gefragt, nannten 24 Prozent der 2.900 zwischen Jänner und März von Ipsos Market Research befragten Studienteilnehmer (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren) den störungsfreien Empfang von DAB+. Auf den rauschfreien Klang verwiesen 16 Prozent, die attraktive Programmauswahl wurde von 14 Prozent angeführt. Rund ein Viertel der Bevölkerung plant in den nächsten zwei Jahren die Anschaffung eines DAB+-Radiogeräts.

DAB+ wurde 2018 in Wien und 2019 als bundesweites Angebot einführt. Damit sollte angesichts limitierter UKW-Frequenzen u.a. der Ausbau von Medien- und Meinungsvielfalt im Radio ermöglicht werden. Ende Juni starten 28 neue DAB+-Programme. Damit wächst die Sendervielfalt auf 58 - der STANDARD berichtete. (APA, 11.4.2024)