Zylindrisches Objekt von ISS in Hand wird untersucht. 
Das Objekt hätte laut Nasa eigentlich "gefahrlos" in die Atmosphäre eintreten sollen.
AP

Washington – Ein Objekt, das auf ein Haus im US-Bundesstaat Florida stürzte, ist nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa von der Internationalen Raumstation ISS gekommen. Die Nasa bestätigte am Montag die Vermutung, dass es sich bei dem Objekt um ein Fragment einer Frachtpalette alter Batterien handelt – Abfall, der im Jahr 2021 von der ISS abgeworfen worden sei. Es hätte "gefahrlos" in die Atmosphäre eintreten sollen.

Das Objekt hatte am 8. März 2024 das Dach und zwei Etagen eines Hauses in Naples, Florida, zerschlagen. Es war ein etwa Faustgroßes zylindrisches Metallstück. "Es war ein gewaltiger Knall. Es hat fast meinen Sohn getroffen, der sich nur zwei Zimmer weiter befand und alles gehört hat", berichtete der Bewohner Alejandro Oteros gegenüber WINK News. DER STANDARD berichtete.

Bisher keine Schäden durch Weltraumschrott

Das Batteriepaket war über Mittelamerika weitgehend verglüht, kleinere Trümmerteile stürzten in einem Korridor zwischen Guatemala und Florida ins Meer. Zuvor hatte die Palette in 139 Kilometer Höhe noch Deutschland überflogen, wie das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr mitgeteilt hatte. Otero informierte die Nasa über den Vorfall. Diese erklärte, sie untersuche, warum das 700 Gramm schwere Objekt nicht vollständig in der Atmosphäre zerstört wurde und ob Praktiken geändert werden müssen.

Der Batterieblock, zu dem das Objekt gehörte, war im März 2021 von der ISS abgekoppelt worden. Die ungefähr Auto-große und rund 2,6 Tonnen schwere Plattform sollte später in der Erdatmosphäre verglühen - eine gängige Art der Entsorgung in der Raumfahrt. Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt, passiert laut der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ständig, ebenso, dass einzelne Fragmente den Boden erreichten. Bisher seien keine ernsten Schäden oder Verletzungen gemeldet worden.(APA, red, 16.4.2024)