Der Regen hat mittlerweile aufgehört. Jetzt geht es um die Behebung der Schäden – stehen doch wichtige Konferenzen an, die in der Stadt abgehalten werden sollen.
REUTERS/Amr Alfiky

Überschwemmte Straßen oder stundenlanges Warten am Flughafen ohne die nötige Information, ob und wann man ausreisen kann: In Dubai und der näheren Umgebung spielen sich gerade aufgrund eines massiven Sturms unschöne Szenen ab. Nachdem via Social Media die heftigen Bilder rund um die Welt gingen, verbietet die lokale Regierung nun das Posten von Bildern oder Videos aus der Region, die ein negatives Image zeigen oder als Gerücht gelten könnten.

Video: Emirate: Land unter im Wüstenstaat
AFP

Blauer Himmel

Auf den offiziellen Social-Media-Kanälen des Dubai-Tourismus und bei ausgewählten Dubai-Influencerinnen sieht man keine einzige Wolke am Himmel. "Dubai" mit 5,4 Millionen Followern zeigt ein paar Wolken am Himmel, aber nicht mehr. "Dubai Travelers" mit immerhin zwei Millionen Followern brachte am Mittwoch zumindest den Blick von einem Wolkenkratzer auf die verregneten Straßen. Heute allerdings schien auf dem Kanal schon wieder die Sonne, und es wurde fleißig teurer Kaffee getrunken. Diverse Influencer, die offenbar auch in der Vergangenheit sehr viel Werbung für den Standort gemacht haben, zeigen sich lediglich auf der Sonnenliege und mit Rückblicken auf diverse Shopping-Abenteuer. Ähnlich sieht es beim offiziellen Account von Dubai Tourism Deutschland aus: Weder eine Reisewarnung noch Bilder vom Regen sind dort zu sehen. Stattdessen eine Couch vor einem Swimmingpool und blauer Himmel.

Sieht man sich abseits dieser Kanäle auf Social Media um, sieht man allerdings sehr wohl noch die Folgen der Regenfälle der letzten Tage und den von Menschen überfüllten Flughafen. Das könnte in den nächsten Stunden aufhören – so vermeldete das Lokalblatt "Emirates 24/7" doch kürzlich, dass es ab sofort in Dubai illegal sei, solche Sturmfotos online zu posten. In der Zeitung kommt zu diesem Thema Colonel Dr Salah Obeid Al Ghoul aus dem Generalsekretariat des Büros des stellvertretenden Premierministers zu Wort. Er bezeichnet viele Beiträge auf Social Media als irreführend und falsch. Man solle den offiziellen Kanälen folgen, um an Informationen zur Lage zu bekommen. Die Verbreitung falscher Gerüchte sei ein krimineller Akt. Auch ein im Bericht zitierter Anwalt bestätigt das. Die "Reputation des Landes zu beschädigen" kann mit einer Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe von rund 200.000 Euro enden, bestätigt der Anwalt.

Vor allem die Zuschreibung der Überschwemmungen zu dem in der Gegend populären Cloud-Seeding, was weltweit seit den 1940er-Jahren zum besseren Bewässern von trockenen Gegenden eingesetzt wird, und die Vorwürfe, Dubai habe sich im Bauwahn der letzten Jahre nicht um eine für solche Wetterereignisse nötige Infrastruktur gekümmert, kommen in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht ganz so gut an.

Fehlende Infrastruktur und nur wenige Grünflächen haben die Stadt schnell zum Überschwemmungsgebiet gemacht.
AP/Christopher Pike

Lage beruhigt sich

Sehr wohl über die langsame Verbesserung der Lage berichtet etwa der X-Kanal der lokalen Polizei. Dort wird seit Beginn der Unwetter die Leistung der eigenen Mannschaft gelobt und gezeigt, wie man vor Ort die Ordnung zurückbringen will. Auch das "Media Office" von Dubai bedankt sich bei der Polizei für deren Leistung. Ansonsten dominieren den Kanal gerade die zwei Veranstaltungen Anfang Mai. Beim Dubai Fintech Summit werden sich die "Führer des globalen Finanzsystems" treffen, und die ATM Dubai hat den Tourismuswachstum als Thema. (red, 18.4.2024)