Jene Mitglieder meiner Familie, die aus Süddeutschland stammen, sind bis heute ganz baff: "Warum haben die Fenster hier keine Rollläden?", hieß es in der Vergangenheit immer wieder, und ich dachte mir nur: Wir sind jahrelang ohne ausgekommen, so praktisch können die ja wohl nicht sein. Tja, ich wurde eines Besseren belehrt. Seit letztem Herbst haben wir außenliegende Rollos. Und es ist ein Gamechanger!

Ein weißer Neubau mit Rollläden, die teilweise geöffnet und geschlossen sind; dahinter strahlend blauer Himmel.
Rollläden halten Sonne und Hitze draußen, weil sie verhindern, dass die Fensterscheiben sich aufheizen.
Getty Images/iStockphoto

Zunächst, weil die seltsamen Konstruktionen, die wir selbst gebaut hatten, um das westseitige Schlafzimmer fürs Kleinkind im Sommer um 19 Uhr stockfinster zu kriegen, endlich im Keller verstaut werden konnten. Früher hatten wir an zwei Fenstern günstige, aber äußerst unzuverlässige Duschstangen zum Einklemmen montiert, auf denen blickdichte Planen aus der Ikea-Fundgrube behelfsmäßig angebracht waren. Das hat zwar die Sonne draußen gehalten, die Wärme allerdings nicht.

Der große Vorteil der Rollläden ist nämlich, dass sie außerhalb der Fensterscheiben liegen, wodurch diese sich nicht aufheizen können. Außerdem dämpfen sie das Kindergeschrei vom Spielplatz vor dem Haus und verhindern zumindest teilweise, dass Regen und Saharastaub die Scheiben verdrecken.

Zimmerpflanzen umgesiedelt

Diesen Sommer rechne ich mit kühlen Temperaturen im Schlafzimmer, in dem es nun tagsüber den ganzen Tag stockfinster sein wird. Die Zimmerpflanzen haben wir vorsorglich schon gewarnt und gleich in einem anderen Räumen angesiedelt.

Das Beste an der Sache ist allerdings: Selbst am helllichten Tag können wir es im Schlafzimmer ganz finster machen und die Weltraumlampe meines Sohnes aufdrehen, die Mond, Sternenhimmel und Nordlichter an die Decke projiziert. Und allein dafür hat sich diese Anschaffung schon gelohnt! (Die Kolumne von Bernadette Redl, 25.5.2024)