Joel Schwärzler feiert den größten Erfolg seiner Profikarriere.
APA/EVA MANHART

Skopje - Im Jahr des Rücktritts von Dominic Thiem hat Österreichs große Nachwuchshoffnung Joel Schwärzler sein großes Talent mit seinem ersten Challenger-Titel untermauert. Der 18-jährige Vorarlberger, der seit Jänner in der Junioren-Weltrangliste die Nummer eins ist, besiegte am Samstag im Endspiel des ATP-Challengers in Skopje den zehn Jahre älteren Polen Kamil Majchrzak 6:3,6:3 und holte damit bei seinem erst achten Turnier auf diesem Level schon den Siegerscheck.

Für Schwärzler bedeutet dies einen großen Sprung im ATP-Ranking. Der Youngster, ein Schützling von ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer, verbessert sich von Position 664 in die Top 400 und wird voraussichtlich um Platz 387 aufscheinen. Der am 27. Jänner 2006 in Sandton bei Johannesburg (RSA) als Sohn eines Österreichers und einer Südafrikanerin geborene Schwärzler, der neben Deutsch und Englisch auch Afrikaans spricht, war in seinem ersten Finale gegen die Nummer 351 ungefährdet. Nach 81 Minuten verwertete er seinen vierten Matchball.

"Ich bin superhappy meinen ersten Titel auf diesem Niveau zu haben. Es ist richtig geil, ohne mein Team und der harten Arbeit wäre es nicht möglich gewesen", freute sich Schwärzler, der in Skopje von Gerald Melzer begleitet wurde. Anfang April stand Schwärzler noch nicht in den Top 1000, nun ist er bereits Top 400. "Ich habe in letzter Zeit wirklich mein Level konstanter als davor gespielt, aber ich bin nicht seit 1. April ein besserer Tennisspieler geworden." Grundsätzlich sei er aber immer noch weit weg von seinem Ziel.

Auch Coach Jürgen Melzer war "unglaublich zufrieden. Tolle Woche, die fast mit einer Erstrunden-Niederlage hätte beginnen müssen und im Endeffekt steht er mit dem Siegerpokal da", freute sich Melzer. Der Erfolg sei für das Ranking und die Entwicklung Schwärzlers auch unglaublich wichtig.

Schon zuvor hatte Schwärzler mit Viertelfinal-Teilnahmen bei den Challengern in Tallahassee (Florida) und Mauthausen fette Punkte gesammelt, doch die 75 aus Skopje toppen alles bisher Erreichte. Schwärzler, der in der Südstadt trainiert, darf sich auch über einen Scheck in Höhe von 10.200 Euro freuen.

Sein Ziel muss er vielleicht bald neu anpassen, für Ende 2024 gab Schwärzler als Ziel die Top 350 an. Das hat der Linkshänder jetzt fast schon geschafft. Er wird übernächste Woche noch einmal auf Junioren-Niveau zurückkehren, denn er will bei den French Open antreten - dort lautet seine klare Vorgabe: den Titel holen. "Ich weiß, dass ich da als Favorit reingehe. Es ist ein ganz klares Ziel, das Turnier zu gewinnen." (APA, red, 25.5.2024)