Das Plakat-Sujet der Viennale '07

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Jane Fonda in "Barbarella"

Foto: Viennale/Cinetext
Wien - Ein "früher Abdruck von Wirklichkeit" prägt heuer das Festivalgesicht auf Plakaten und Einladungen: Das zentrale Sujet der von 19. bis 31. Oktober laufenden Viennale ist eine versteinerte Pflanze aus der Kreidezeit ist das zentrale Plakatmotiv der heurigen Viennale (19. bis 31. Oktober).

Festival-Direktor Hans Hurch gab am Freitag der Presse einen ersten Einblick in das Programm, das mit dem Tribute für Jane Fonda und zwei "Special Programs" zu Stephanie Rothman und Pascale Feran 2007 "sehr frauenlastig" ausgefallen ist.

Mungiu, Seidl, Petzold, Van Sant, Bonnaire

Von den rund 120 bis 140 aktuellen Spiel- und Dokumentarfilmen, die gezeigt würden, seien schon 80 Prozent fixiert. Ein Teil sei, um auch noch auf das Filmfestival von Venedig zu berücksichtigen, noch offen. Zu den Highlights des Festivals, das es sich zum Ziel macht, ein Destillat dessen, was im vergangenen Produktionsjahr "relevant und gut" war, zu präsentieren, gehören "4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage", des rumänischen Cannes-Siegers Cristian Mungiu, Ulrich Seidls Cannes-Beitrag "Import Export" sowie Gus Van Sants "Paranoid Park" und Christian Petzold Spielfilm "Yella". Bei den Dokumentarfilmen gehört die Dokumentation von Schauspielerin Sandrine Bonnaire, die persönlich nach Wien kommt, über ihre Schwester ("Elle s'appelle Sabine") zu den Höhepunkten.

Auch Jane Fonda, um die man sich drei Jahre bemüht habe und der 2007 ein großes Tribute (Von "Jane", 1962 bis "On Golden Pond", 1981) gewidmet ist, kommt zur Eröffnung und ein Wochenende nach Wien. Auch der legendäre Kameramann Haskell Wexler, dem die Viennale in den Neunziger einmal ein Special gewidmet hatte, kommt persönlich zur Viennale.

Filmmuseum und Filmarchiv

Filmschauen von Filmarchiv und Filmmuseum ergänzen das reguläre Viennale-Programm. Unter dem Titel "Proletarisches Kino in Österreich" hat Christian Dewald für das Filmarchiv eine Schau zur linken Filmkultur der Ersten Republik kuratiert. Dem "Essayistischen Kino", nach Worten Hurchs ein argumentierendes Kino, das zwischen erzählerischem und dokumentarischem Stil oszilliere, ist die Schau "Der Weg der Termiten" im Filmmuseum gewidmet. Der französische Filmemacher Jean-Pierre Gorin hat das vielseitige Programm zusammengestellt. Die Bandbreite umfasst "Los Angeles Plays Itself" von Thom Andersen oder Jean-Luc Godards "Puissance de la Parole".

Keine "in memoriam"-Filme

In memoriam Michelangelo Antonioni oder Ingmar Bergman werde er keine Filme zeigen, so Hurch. Er hätte sich diesbezüglich jedoch eine breitere Würdigung im ORF gewünscht. Dass dort aber zum Ableben Franz Antels, zehn Filme binnen einer Woche gezeigt würden, empfindet Hurch, polemisch gesagt, als "Terror".

Auch das österreichische Kino findet wieder seinen Platz im Viennale-Programm: Neben Ulrich Seidls "Import Export" zeige man auch eine "liebevolle Betrachtung" von Kurt Palm über Hermes Phettberg.

Die Spielorte der Viennale sind auch in diesem Jahr die Innenstadtkinos Gartenbau, Metro, Stadtkino, Urania und Künstlerhaus sowie das Filmmuseum für die Retrospektive. Insgesamt steht dem Festival ein Budget von 2,6 Millionen Euro zur Verfügung, die Hälfte davon wird von der Stadt Wien gestellt. Die Förderung vom Bund falle mit vier Prozent des Gesamtbudgets wesentlich kleiner aus und würde, so Hurch, von Jahr zu Jahr auch kleiner. Über eine höhere Förderungssumme vom Bund, würde Hurch sich freuen.

Am 3. Oktober werden bei der Haupt-Pressekonferenz alle Hauptfilme im Detail vorgestellt. Der heurige Vorverkauf (mit den gleichen Kartenpreisen wie im Vorjahr) beginnt am 6. Oktober. (kafe)