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Foto: Getty Images/Sean Gallup
die wurst lebt nicht nur vom inhalt, ihrer globalen vielfalt, ihren zutaten, die am besten ihre herkunft verschweigen, sondern auch vom umfang und ihrer doppelten endlichkeit.

also länge mal umfang oder durchmesser oder wenn sie allen den appetit verderben wollen, der radius zum quadrat mal pi. hätte die wurst keine enden oder nur eines, müsste man von einer endlosen wurstelei reden, was uns aber vom thema ablenkt. die enden der wurst sind fix, aber mobil. man kann also überall ein wurstende finden. das wurstende hat auch didaktischen charakter. bis hierher und nicht weiter, sagt das wurstende. das wurstende an sich gibt es nur in der philosophie.

viele menschen sehen dem ende einer wurst mit skepsis, unbehagen, ja panik entgegen. zum glück gibt es auch die wurst im plural. würste. eine wurst allein könnte kriege auslösen. vor allem in germanischen ländern, aber auch auf dem balkan. von würste leiten wir auch das würstel ab. ist damit ein mensch gemeint, befindet man sich in wien. (Friedrich Achleitner, DER STANDARD/Printausgabe, 25./26.08.2007)