Der Oberbefehlshaber im Irak, General David Petraeus, der nie zum Fabulieren geneigt hat, sagt denn auch ganz offen, dass die Überlegungen, spätestens nächsten März mit dem Abbau zu beginnen, mit den „Grenzen der Leistungsfähigkeit der Armee“ zu tun haben. Eine militärische Not, die Präsident George Bush möglichst gut politisch verkaufen will.
Was Petraeus nicht sagt, hat sein Vize, General Raymond Odierno, jüngst in Interviews ausgesprochen: dass die USA trotz aller Beteuerungen Londons, die britischen Truppen nicht aus dem Südirak abziehen zu wollen, damit rechnen müssen, früher oder später auch dort Aufgaben übernehmen zu müssen, falls die Briten doch gehen. Wie das mit einer Truppenreduktion, die die Republikaner ja allein schon wegen der ins Haus stehenden Präsidentschaftswahlen brauchen, vereinbar wäre – und wie man dem Kongress verkaufen würde, dass der Einsatz im Irak nicht fokussiert, sondern ausgedehnt wird –, steht in den Sternen.