Debatte um österreichische Regelung reißt nicht ab
Heinisch-Hosek gegen Änderung, Aktion Leben dafür, Familienverband will fixe Bedenkzeit zwischen Beratung und Eingriff und HLI keine Schutzzonen
Redaktion
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Wien - Eine klare Absage erteilte SPÖ-Frauen- und
Gleichbehandlungssprecherin Gabriele Heinisch-Hosek dem Vorschlag von
Kardinal Schönborn, einen "Runden Tisch" zum Thema Fristenregelung
durchzuführen. Sie schloss eine Änderung der Fristenlösung aus. Die Aktion Leben dagegen zeigte sich erfreut
darüber, dass der Kardinal eine Diskussion über die Umsetzung
flankierender Maßnahmen zum Schutz des Lebens wolle. Der
Familienverband wiederum verlangt eine Hinweispflicht auf Beratung sowie eine gesetzlich
vorgeschriebene Bedenkzeit zwischen Erstgespräch und geplanter
Abtreibung.
Heinisch-Hosek sagte in einer Aussendung, "die im Strafgesetz
festgelegte Regelung muss so bleiben, wie sie ist. Ich sehe keinerlei
Änderungsbedarf". Außer Streit stehe, dass die sozialen Probleme, die
unter Umständen zum Schwangerschaftsabbruch führen, bekämpft werden
müssten. Keine der betroffenen
Frauen mache sich den Schritt zum Schwangerschaftsabbruch leicht. "Es
ist immer eine psychische Ausnahmesituation. Und es ist unzumutbar,
wenn Frauen aus den westlichen Bundesländern nach Wien fahren müssen,
um diesen gesetzlich legalen Eingriff durchführen zu lassen", so Heinisch-Hosek.
Schwangere in Not
Die Aktion Leben tritt für die Schaffung unabhängiger
Schwangerschaftsberatungsstellen ein. Außerdem sollte es eine
"kontinuierliche Werbung für Schwangerenberatung durch die
öffentliche Hand" geben, außerdem die Einrichtung eines staatlichen
Hilfsfonds für Schwangere in Not.
Der Familienverband verlangte, das
"Übel der Menschenrechtsverletzung Abtreibung einzudämmen". Kinder
seien keine Krankheit. Man tritt für eine Hinweispflicht des
abtreibenden Arztes/der abtreibenden Ärztin auf Beratung sowie eine gesetzlich
vorgeschriebene Bedenkzeit zwischen Erstgespräch und geplantem Eingriff ein.
Auflehnung gegen Schutzzonen
Auch Human Life International-Österreich hat sich in die Debatte eingemischt: Chef Dietmar Fischer hat sich Kathnet gegenüber für drei Tage Schutzfrist vor einer Abtreibung statt Schutzzonen vor Abtreibungskliniken ausgesprochen. Damit steht er laut Kathnet nicht allein: Auch der Salzburger Weihbischof Andreas Laun ist ob des SP-Vorstosses empört. Das Blatt hat auch beim ÖVP-Klub nachgefragt, und in Erfahrung gebracht, dass es hier keine Zustimmung mit den SP-Planen gäbe. ÖVP-Frauenchefin Maria Rauch-Kallat hatte diese Woche Gegenteiliges der APA gegenüber berichtet. (APA/red)
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